Sonntag, 21. Oktober 2012

52 Games: Krieg


Letzte Woche erst habe ich verkündet, dass mich Tode in Videospielen nicht berühren, weil ich mir dessen bewusst bin, dass sie nicht echt sind, und nun gibt uns das Zockwork Orange als 38. Thema für das 52 Games-Projekt das Thema Krieg vor, und zwingt mich dazu, zurückzurudern. Meh.

Mit Krieg in Videospielen habe ich nämlich so meine Probleme. Obwohl, das stimmt nicht ganz. Mit dem Nachspielen realer Kriege oder um reale Konflikte konstruierter Kriege habe ich ein Problem. Das finde ich nicht gut, ich selbst will sowas nicht spielen und eigentlich will ich sowas auch nicht im Laden im Regal stehen sehen. Denn, obwohl ich weiß, dass das, was da auf meinem Bildschirm gezeigt wird nicht echt ist, weiß ich doch auch, dass der Vietnam-Krieg oder WWII, beispielsweise, sehr wohl echt und echt grausam war, das viele ihr Leben ließen oder auf andere Weise extrem darunter litten. Ich verstehe nicht, warum man so etwas nachspielen möchten sollte. Deswegen sage ich persönlich, abgesehen von dem kurzen Anzocken einer Demo des ersten Call of Duty damals, "Nein" zu allzu realistischen Kriegsshootern à la Battlefield, Homefront oder Medal of Honor.

"Ja, bitte!" sage ich hingegen sehr gerne zu anderen Spielen, die das Kriegsthema umfassen, denn, und hier kann ich das Zurückrudern wieder rückgängig machen, mit Tod in Games an sich habe ich, sofern ein gewisses Abstraktionsmaß gegeben ist, wie gesagt kein Problem. Einige Spiele, zum Beispiel Worms oder Frontschweine, setzen das Thema ja sogar recht harmlos und knuffig um. Die fand ich aber nie so toll, vermutlich fehlt mir für so rundenbasiertes Zeug einfach die Geduld. Gleiches gilt für Games, bei denen der effektivste Entwicklungsbaum- und Stärken/Schwächen-Auswendiglerner die besten Chancen hat. War- und Starcraft, ich meine euch! Allesamt gute Spiele, denen ich wenig abgewinnen konnte. Bandenkriege sind eine weitere Ausprägung von Krieg, bei der wir dann schon eher in meine Gefilde kommen. Wie ich schonmal in einem 52 Games-Beitrag schrieb, hatte ich großen Spaß an GTA: San Andreas und ich kann es kaum erwarten, dass ich mir endlich Sleeping Dogs leisten kann. 

Krieg im klassischen Sinne wird auch in Mass Effect behandelt, damit habe ich wiederum auch kein Problem, da dieser klassische Krieg in einem unklassischen Setting, dem Weltall, und somit ausreichend realitätsfern stattfindet. Außerdem hat man bei Mass Effect, anders als in den oben erwähnten Kriegs-Shootern, auch so etwas wie einen freien Willen. Man rennt nicht möglichst abzugsfreudig einer von irgendwelchen Befehlsgebern vorgegeben Marschroute nach, sondern es wird einem, bei allem unvermeidlichen Gemetzel, hin und wieder die Möglichkeit gegeben, durch "Diplomatie" Lagen zu entschärfen und Feuergefechte zu vermeiden. Zugegeben, allzu reichlich gesät sind diese Möglichkeiten auch nicht, aber es gibt sie, und das finde ich sympathisch. Deswegen ernenne ich hiermit Mass Effect zum Hauptthema meines dieswöchigen Beitrags, der hiermit aber auch schon sein Ende gefunden hat.

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