Posts mit dem Label Gedichte werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Gedichte werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Sonntag, 14. Juli 2013

Ihr seid alle Arschlöcher!

Ich aber auch.

Schon vor langer Zeit, als und weil ich noch zur Schule ging, konnte man mich sagen hören: "90 % der Menschheit sind Arschlöcher!" Ich fand mich damals dadurch super-edgy und abgeklärt und irgendwie glaubte ich auch daran, wobei ich wohl hätte zugeben müssen, dass 90 % vielleicht doch ein bisschen zu hoch angesetzt waren.
"There are billions of people and surely there's some, who can be called more than a hole in a bum!"
Aber nein, laut College Humorist Mike Trapp sind wir alle, ausnahmslos alle, dann und wann absolute Arschlöcher.
"That's how we all are, though it's certainly heinous. And so we're all shitty, cause we're all like an anus."

Freitag, 3. August 2012

Wikipoem XXV: Von Libellen, Menschen und deren eigenen Nasen

Lang, lang ist's her, dass ich zum letzten Mal ein Wikipoem verfasst habe. Irgendwie tut mir das ja auch leid (auch wenn es wohl kaum jemand vermisst), andererseits aber auch nicht, weil sich durch die langen Abstände der einzelnen Wikipoems der Pool an dazwischenliegenden Wikipediaartikel des Tages deutlich vergrößert, was mir die Auswahl eines verdichtbaren Theams erheblich vereinfacht. Das heutige Thema, die Wanderlibelle, zum Beispiel, war am 10.7. Artikel des Tages und hätte ich somit heute gar nicht nehmen können, wenn ich mich wirklich an die ursprünglich vorgesehenen Zeitrahmens einer Woche halten würde. Gut, das Thema hätte ich dann halt vor drei Wochen nehmen können, aber was hätte ich dann diese Woche ausgewählt?

Langer Rede Unsinn: Es gibt endlich wieder ein Wikipoem, gewohnt frei von Reimedogmen und überhaupt liebenswürdig stümperhaft. Viel Spaß damit!

von J.M.Garg (Eigenes Werk) [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) oder
CC-BY-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/3.0)], via Wikimedia Commons

Dienstag, 17. April 2012

Wikipoem XXIV: Liebe in 134 Zeichen

Der heutige Artikel des Tages auf Wikipedia behandelt das Thema SMS. Aus irgendeinem Grund hielt ich das für ein geeignetes Thema, mal wieder ein Wikipoem zu erwurschteln. Im Nachhinein betrachtet hätte ich es wohl besser sein lassen, aber nun habe ich es schonmal geschrieben, da kann ich es auch auf euch loslassen.

Ohne große Umwege geht es nun also zu meinem Gedicht in SMS-Länge. Versteht werden will es als Aufschrei gegen die Verkrüppelung der wohlbedachten Sprache und vielleicht auch die "Erkaltung zwischenmenschlicher Beziehungen in Zeiten der rationalisierten Kommunikation". Sowas halt. Aber nicht auf so bockig-konservative Weise wie es die selbsternannten Sprachwächter immer meinen. Das wäre alles in der zweiten Strophe klarer geworden, aber die habe ich beim besten Willen nicht "veröffentlichbar" hinbekommen.


Liebe in 134 Zeichen

Hallo mein Schatz, ich wollte schnell,
ganz kurz und nebenbei,
nur sagen: Du, ich hdl
und auch noch <3!
Kurz: IKD und ILD,
n8 und BBB!

Freitag, 20. Januar 2012

Wikipoem XXIII: Askäse

Es ist mal wieder so weit: ein neues Wikipoem! Toll, wie total regelmäßig die erscheinen, nicht?

Thema heute: Askese (Wikipedia-Artikel des Tages 19.01.12)
Askese und Lebenslust, Frank Buchser [Public domain], via Wikimedia Commons

Askäse

Es heißt, man reinigt Geist und Herz,
entlastet Darm und Magen,
führt man ein Leben voll von Schmerz,
Ertragen und Entsagen.

Ja, wer ein rechter Philosoph,
Priester oder auch Pope,
der findet Hedonismus doof,
"Genuss?", fragt er gern, "Nope!"

Auch ich mach's den Asketen gleich
und dulde tapfer Schmerzen:
das Brennen im Rachenbereich,
das Stechen links am Herzen.

Auch im Verzichten bin ich groß,
sag' nein zu Mozarella,
zur heißen Gorgonzolasoß',
nie esse ich Mycella!

"Mensch!", raunt der werte Leser jetzt,
"Das nenn' ich mal Askese!"
Doch das Label wär' aufgesetzt:
Ich mag gar keinen Käse!


Samstag, 31. Dezember 2011

Wikipoem

Als Franz ein kleines Baby war,
da tat er sehr viel Schreien.
"Er ist noch klein", sprach die Mama,
"das müsst ihr ihm verzeihen!"

Franz wuchs heran, Zeit ging vorbei,
er wurd' drei Jahre älter,
und mit der Zeit wurd' sein Geschrei
nicht leiser, aber kälter.

Was Franz gefiel, dem kleinen Mann,
das musste er auch haben,
dann schrie er seine Eltern an,
so lang bis sie's ihm gaben

Die Eltern sahen es schnell ein:
man kann die Nerven schonen,
lässt man die Kindserziehung sein
und tut Geschrei belohnen.

Als Franz dann in die Schule kam

Mittwoch, 30. November 2011

Wikipoem XXII: Der Schokoladenhai

Es ist endlich soweit! Das Wikipoem ist aus der kreativen Herbst-Schaffens-Pause zurück – zumindest für diese Woche. Denn sehr gerne würde ich diese Rubrik mal wieder wiederbeleben, wie lange ich das durchhalte steht allerdings in den Sternen.

Weil es ja mittlerweile schon über drei Monate her ist, dass das letzte Wikipoem versuchte zu begeistern, hier noch einmal kurz das Prinzip: ein Gedicht zu einem relativ aktuellen Wikipedia-Artikel des Tages, idealerweise jede Woche neu, von mir für euch.

Das Thema diese Woche dieses Mal: Der Schokoladenhai



Fisherman's Mitbringsel

Man kennt es so: Der Opa kommt
mit vollgestopften Taschen,
was darin ist, das weiß man prompt:
's ist Spannung, Spiel und Naschen.

Seit 40 Jahren gibt es schon
das Ü-Ei an der Kasse,
ein gelber PVC-Kokon
umringt von Schokomasse.

Doch was, wenn Opa Fischersmann
und Mitbringsel tut angeln?
Was ist's, um das die Enkel dann
in diesem Fall sich rangeln?

Stets groß das Jubeln und Geschrei,
die Enkelschar, sie feiert,
wenn Opa statt 'nem Schoko-Ei
'n Schokohai dabei hat.

Denn, schmecken tut er zwar nicht gut,
doch was den Enkeln auffiel:
in seinen Tank ein Tropfen Blut –
's ist Spannung, Spaß und Schauspiel!


Donnerstag, 25. August 2011

Wikipoem XXI: Judo

Jeden Mittwoch schreibe ich für Euch ein Gedicht zum Thema des jeweiligen Artikel des Tages der deutschen Wikipedia-Seite.
So habe ich es vor geraumer Zeit verkündet, schnell aber wurde klar, dass ich das so nicht durchhalte. Nicht jeden Mittwoch habe ich Zeit zum Dichten, was in der Regel länger dauert, als es die Kürze meiner Gedichte vermuten lassen würde. Ein weiteres Problem ist, dass scheinbar gerade Mittwochs immer die uninspirierendsten und/oder komplexesten Themen zum Artikel des Tages erkoren werden, die ich beim besten Willen nicht in wenigstens ansatzweise lesenswerte Lyrik zu zwängen in der Lage bin. Die Folge: Wikipoems sind mittlerweile fast schon Ausnahme, und nicht wie ursprünglich geplant regelmäßiger Bestandteil meines Blogs. Daran muss sich was ändern! Und zwar durch folgende Aufweichungen meiner Regeln:
  1. Wikipoems sollen in Zukunft wieder regelmäßig jede Woche erscheinen, aber nicht zwangsläufig mittwochs.
  2. Das Thema such ich mir aus den Artikeln des Tages seit dem letzten Wikipoem aus, grob der letzten sieben Tage also.
Ich hoffe, so kann ich es schaffen, dem wenigen Eigen-Content auf Webschnorcheln wieder etwas Leben einzuhauchen.

Jetzt also mein Wikipoem zum Artikel des Tages vom 23. August: Judo

By Lance Cpl. Scott M. Biscuiti (www.okinawa.usmc.mil www.usmc.mil) [Public domain], via Wikimedia Commons
Wie ihr sehr schnell feststellen werdet, handelt es sich bei dem heutigen Wikipoem um ein in fremdländischer Zunge verfasstes Gedicht, kann man ja mal machen! Leider habe ich meinen anfänglichen Grundgedanken, japanische Begriffe neckisch einfließen zu lassen genau nur zwei Zeilen durchgehalten, es ist aber doch, wie ich finde, ein ziemlich gutes Wikipoem rausgekommen. Man beachte, dass ich von meinem üblichen Reimschema und Versmaß abgerückt bin! Ich verrücktes Huhn, ich!

Ach so, noch was, bitte achtet beim Im-Kopf-laut-Lesen gefälligst darauf, dass in der englischen Aussprache von "psycho" das P stumm ist! [psaɪkəʊ] ist ein sehr geläufiger Fehler, auf den ich aus irgendeinem Grund allergisch reagiere. So, jetzt aber zum Gedicht:



Kimo

Whatever Ju do,
don't tell Kimo no!
'Cause Kimo's a psycho,
just ask poor old Heiko:

He dared to refuse
to buy her new shoes,
she grabbed and then hit him,
she slapped and then bit him.
She knocked his teeth loose,
now Heiko eats mousse.

Let this be a lesson,
don't you go out messin'
with lunatic tarts
who know martial arts!

Donnerstag, 4. August 2011

Wikipoem XX: Kanusport

Es ist mal wieder soweit, ein neues Wikipoem ist da! Es ist zwar nicht mehr Mittwoch, aber angefangen damit habe ich weit vor Mitternacht. Außerdem nehme ich es mit dem wöchentlichen Termin ja ohnehin leider nicht mehr so genau...

[Ursprünglich] Jeden Mittwoch schreibe ich für Euch ein Gedicht zum Thema des jeweiligen Artikel des Tages der deutschen Wikipedia-Seite.

Thema heute: Kanusport
By National Photo Company [Public domain], via Wikimedia Commons

Kanu und Abel

Kurt stand an einem reißend' Fluss
und schaute sehr verträumt
auf's Wasser das in's Tal da schoss
gurgelnd und aufgeschäumt.

Es brodelte und blubberte,
in gletscherkühle Hast.
Ein Eichhornjunges schnupperte
idyllisch auf 'nem Ast.

Es rasteten im Sonnenschein,
erschöpft vom vielen Tummeln,
drei flauschig weiche Häselein,
drumrum brummelten Hummeln.

Die Vöglein sangen "Tirileh!",
es ging ein laues Windchen,
am Waldrand sah man Mutter Reh
mit ihren tupfig Kindchen.

Inmitten dieser Bergidyll,
stand also Kurt und guckte,
wie Jan, unter Schmerzensgebrüll,
sein letztes Blut ausspuckte.

Das Gras färbte vom Blut sich rot,
das floss in Richtung Wasser.
Ein Ächzen noch, dann war Jan tot,
und auch ein Stückchen blasser.

Seit Jahren schon kannten sich Jan
und Kurt, seit Kindesbeinen,
trafen sich oft zum Kanu fahr'n,
und doch tat Kurt nicht weinen.

Denn es war so: beim Bootsausflug,
da hatte Jan gestanden,
dass Kurts Frau ihn mit Jan betrog,
weil sie sich sexy fanden.

Da wuchs in Kurt die rote Wut,
schlug vor, nun Rast zu halten.
Statt Brotzeit wollte Kurt Jans Blut,
tat ihm den Schädel spalten.

Nun lag Jan da, Paddel im Kopf,
sein Körper ein Lebloser,
das Wasser, nah dem armen Tropf,
schäumte nunmehr hellrosa.

Das Eichhorn war kurz aufgeschreckt,
die Vögel aufgestoben,
die Häschen hatten sich versteckt,
das Reh den Kopf gehoben.

Doch kaumwar Jans Geschrei verhallt,
war's als wär nix gewesen,
rannten die Rehlein durch den Wald,
die Hasen war'n am Racen.

Moral:
Was Schlimmes ist ein jeder Mord,
doch bringt ihr Jemand um,
tut's wenigstnes beim Kanusport,
dann ist's schön drumherum!

Mittwoch, 25. Mai 2011

Wikipoem XVIII: Rinderpest

[In etwa] Jeden Mittwoch schreibe ich für Euch ein Gedicht zum Thema des jeweiligen Artikel des Tages der deutschen Wikipedia-Seite.

Thema heute: Rinderpest

See page for author [see page for license], via Wikimedia Commons
Na, wenn das mal nicht geplant war, dass dieses Thema an genau dem Tag Artikel des Tages ist, an dem die offizielle Bekanntgabe der Ausrottung der Krankheit angekündigt war..!

Obwohl, oder vielleicht auch weil, es überraschenderweise bereits ein Gedicht über die Rinderpest gibt (Severus Sanctus Endelechius, 'de mortibus bovum'), tat ich mir diese Woche rech schwer bei der originellen Verpoesierung des Themas. Weil es so eine schöne inhärente Originalität hat und sich bei diesem Thema zur Wortspielerei geradezu anbietet, habe ich mich entschlossen, diese Mal meinen allerersten Versuch eines Haikus zu wagen. Bitte vergebt mir die Kalauerei! Hier ist es:

Haikuh

Die Rinderpest ad acta
mit wilder Orgie feiert auf ihrer Weide
die Kuhmmuhnity

Mittwoch, 11. Mai 2011

Wikipoem XVII: Der Steinkauz

[So gut wie] Jeden Mittwoch schreibe ich für Euch ein Gedicht zum Thema des jeweiligen Artikel des Tages der deutschen Wikipedia-Seite.

Thema heute: Der Steinkauz

By Trebol-a (Own work) [CC-BY-SA-3.0 (www.creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

Die liebe Verwandtschaft

Im Wald rumort's, im Wald radaut's,
wer schreit da wie besessen?
Uhus schlagen einen Steinkauz
und tun ihn auch noch fressen!

Der Waldkauz denkt:"'S ist wie'n Albtraum,
's ist meine Nacht nicht heute!
Mir fehlt nicht nur der Lebensraum,
jetzt bin ich auch noch Beute!"

Dereinst im alten Griechenland
galt er schon fast als heilig,
wurd nach einer Göttin benannt,
doch seither läuft's so geil nicht!

So wie's den meisten Tieren geht
wird er vom Mensch vertrieben,
Glück hat, wer heut nen Kauz erspäht,
so wenig sind geblieben!

So kam es, dass in jener Nacht
der Kauz 'ne Bleibe suchte,
sein Nest hatte mensch plattgemacht,
weshalb der Steinkauz fluchte.

Doch fluchte er wohl gar zu laut:
Die Uhus ihn so fanden,
jetzt wird der arme Kauz verdaut,
von den lieben Verwandten!

Mittwoch, 4. Mai 2011

Wikipoem XVI: Weißspitzen-Riffhai

[Fast] Jeden Mittwoch schreibe ich für Euch ein Gedicht zum Thema des jeweiligen Artikel des Tages der deutschen Wikipedia-Seite.


Bild von Richard Ling via Wikimedia
Weiße Spitzen machen noch keinen Riffhai

Im Alpenland die Berge,
Die Zäune in Suburbs,
die kleinen blauen Zwerge,
auch bekannt als the Smurfs.

Vieles hat weiße Spitzen,
auch auf des Ravers Kopf
sieht man ihn häufig sitzen,
den blondbespitzten Schopf.

Doch ein geteilter Nenner,
macht lange noch nicht gleich,
Sonst wär'n bebrillte Männer
ja auch wie Bill Gates reich.

Schmeiß mal nen Berg ins Wasser,
der schwimmt nicht, wirste seh'n,
geht unter und – nich krasser –
bleibt dann einfach da steh'n!

Ein Zaun würd' oben bleiben,
geriete er in's Meer
würd' auf den Wellen treiben,
das tauchen fiel' ihm schwer.

Mittwoch, 20. April 2011

Wikipoem XV: Orientierungslauf

Jeden Mittwoch schreibe ich für Euch ein Gedicht zum Thema des jeweiligen Artikel des Tages der deutschen Wikipedia-Seite.

Thema heute: Orientierungslauf


Mittwoch, 13. April 2011

Wikipoem XIV: Regenwürmer

Zweimal musste ich es ausfallen lassen, diese Woche ist es endlich wieder da, das Wikipoem!

Jeden Mittwoch schreibe ich für Euch ein Gedicht zum Thema des jeweiligen Artikel des Tages der deutschen Wikipedia-Seite.

Thema heute: Regenwürmer

Foto von Luis Miguel Bugallo Sánchez via Wikimedia Commons
Das also ist das Thema, gar nicht so schlecht! Und weil mir heute mal danach war und W so ein schöner Buchstabe ist, habe ich versucht möglichst viele Alliterationen einzubauen. Das Ergebnis gibt's nach dem Sprung.


Mittwoch, 23. März 2011

Wikipoem XIII: Das Leben der Anderen

Jeden Mittwoch schreibe ich für Euch ein Gedicht zum Thema des jeweiligen Artikel des Tages der deutschen Wikipedia-Seite.


Aus mir unerklärlichen Gründen habe ich die Das Leben der Anderen-DVD hier immer noch unangeschaut rumliegen. Deshalb mein Entschluss, nicht auf den Film einzugehen, sondern das dieswöchige Wikipoem einfach mit einer an einen weiteren mir unbekannten Film angelehnten Überschirft zu versehen und über etwas zu schreiben, das für mich momentan viel mehr Salienz besitzt.
Foto von Dr. Hannes Grobe via Wikimedia Commons

Das Fenster zum Kindertagesstättenhof

Die Augen schwer, sein Kopf tat weh,
ihm schmerzte auch der Rücken,
woran das lag wusst' Arno eh:
am Über-Bücher-Bücken.

Seit Tagen saß er schon zuhaus,
musst' für ne Prüfung Büffeln.
Er duschte nicht, kam kaum noch raus,
fing auch schon an zu Müffeln.

Als Schnittstelle zur Außenwelt
war nur ein Fenster offen
damit das Lernen leichter fällt,
doch war's vergeb'nes Hoffen.

Denn was von draußen zu ihm drang
war kein erquickend Windchen,
vielmehr war's nur der grelle Klang
von quietschvergnügten Kindchen.

Davon war an sich auszugeh'n,
wenn er nachgedacht hätte,
von seinem Fenster aus zu seh'n:
'ne Kindertagesstätte.

Statt auf sein Buch guckt Arno raus,
sieht die Kleinkinder spielen,
denkt sich "Ich glaub' gleich rast' ich aus,
hab schon vom Sitzen Schwielen!

Käm jetzt 'ne Fee, ich wünschte mir,
ich wär einer von denen,
dann säß jetzt jemand ander's hier
mit stark thrombösen Venen."

Beim Büffeln kam er nicht mehr weit,
sein Hirn tat stets Abwandern,
verirrte sich in gelbem Neid
auf's Leben dieser Ander'n.

Mittwoch, 16. März 2011

Wikipoem XII: Besselsche Elemente

Jeden Mittwoch schreibe ich für Euch ein Gedicht zum Thema des jeweiligen Artikel des Tages der deutschen Wikipedia-Seite.

Ich (krank und müde) + Thema (komplex und astronomisch) = Wikipoem (kurz und naja)

Thema heute: Besselsche Elemente

 
Bessel sei Dank

Es kommt schon vor, da schiebt der Mond
sich zwischen Erd' und Sonne.
Für Menschen ist das ungewohnt,
jedoch 'ne rechte Wonne.

Die Sonnenfinsternis kann man,
dank Bessel vorhersagen.
Wird's tags es dunkel kann das dann
uns keinen Schock einjagen.

Das Tier hat es da nicht so gut,
g'rad eben war's noch munter,
doch dann erlischt die Sonnenglut:
die Welt geht für es unter!

Vögel, zum Beispiel, wären froh,
da würde ich drauf wetten,
wenn zur Prognose sie auch so
nen Vogel-Bessel hätten.

Mittwoch, 9. März 2011

Wikipoem XI: Americium

Na, ihr seid mir vielleicht eine Truppe!
Da verkünde ich vollmundig das Vorhaben, pünktlich jeden Mittwoch ein frisches Gedicht zum Thema des jeweiligen Artikel des Tages der deutschen Wikipedia auf die Welt loszulassen, schaffe es aber nicht mal sechs Wochen, mein Vorhaben einzuhalten.
Inzwischen bin ich in Runde Elf angelangt und habe schon zwei Mittwoche ausgesetzt. Und was meint ihr, wieviele empörte Beschwerdemails mich ob dieser Nachlässigkeit erreicht haben? Keine einzige! Ihr seid ja noch schlendrianiger als ich! Ich hätte, wenn sie denn jemand hören wollte, zumindest eine Entschuldigung für die Aussetzer, aber was ist mit euch? Ich muss schon sagen, eure Unachtsamkeit enttäuscht mich!
Zur Strafe gibt es diese Woche wieder ein besonders mittelmäßiges Wikipoem.

Thema heute: Americium


Retrospektive eines Lehrerflüchtlings

Zum Element Americium
könnt' man lang referieren,
doch dafür bin ich viel zu dumm,
werd's gar nicht erst probieren.

Zwar ist Chemie interessant,
konnt mich doch nicht erwärmen,
so spannend ich das Fach auch fand,
zu schlimm war Lehrer Lermen.

So kam es, dass ich mich entschied,
Chemie schnell abzuwählen,
wodurch ich fürderhin vermied,
mit Lermen mich zu quälen.

Wie es so ist, man merkt erst spät
die Folgen seiner Wahlen,
die Wege, die man heute geht,
muss man morgen bezahlen.

Hätt' ich mich damals hingesetzt,
jede Woche vier Stunden,
zwei Jahr' lang Lermen ausgesetzt,
verheilt wär'n längst die Wunden

Wüsst' jetzt, was im Artikel steht,
verstünde ihn beim Lesen -
wisst ihr, was durch den Kopf mir geht:
Das wär's nicht wert gewesen!


Mittwoch, 23. Februar 2011

Wikipoem X: Fremdkörper im Anus und Rektum

Jeden Mittwoch schreibe ich für Euch ein Gedicht zum Thema des jeweiligen Artikel des Tages der deutschen Wikipedia-Seite.

Manchmal verfluche ich mein Wikipoem-"Projekt", dann nämlich, wenn das Thema furztrocken oder schlicht uninteressant ist, diese Woche aber entwich mir ein Jubelschrei, als ich den heutigen Wikipedia-Artikel des Tages gesehen habe:

Urheber des Bildes: Shakeeb A Khan, Christine A Davey, Shamsul A Khan, Peter J Trigwell and Srinivas Chintapatla. via WikiCommons

Po-esie

Horst hat sich von Anton getrennt,
kaum einer kann's verstehen,
wenn er nicht die Geschichte kennt,
und zwar ist's so geschehen:

Zur rektalen Stimulation
- sie hatten's übertrieben -
erlaubte Horst seinem Anton
'nen Besen reinzuschieben.

Zunächst war's schön, Horst hat geröhrt
und tat ekstatisch zittern.
Vor Wollust ha'm sie's überhört,
das Krachen und das Splittern.

Sie waren heiß beim Liebesspiel,
da fing Horst an zu quieken:
Der abgebroch'ne Besenstiel
tat ihn im Enddarm pieken.

Horst schrie: "Ich muss ins Krankenhaus!",
vor Schmerz auf allen Vieren,
"Das Holz muss aus meinem Darm raus,
es tut ihn perforieren!"

Anton sprach streng: "Nun heul nicht rum!
Das ist mir viel zu peinlich!
Der Arzt lacht sich doch schief und krumm.
Jetzt steh schon auf und wein' nicht!"

So fuhr Horst allein ins Spital,
zu groß war doch sein Leiden,
und schimpfte: "Anton kann mich mal,
es ist aus mit uns Beiden!"

Die Dame an der Rezeption,
tat kichenrd Horst verletzen:
"Es dauert noch", sprach sie voll Hohn,
"Sie können sich dort setzen."

Nach langem Warten durfte dann
Horst zum Chirurg eintreten,
der war ein sehr, sehr netter Mann,
konnt' Horst die Scham ausreden.

"Sie glauben nicht", hat er gesagt,
"wie oft ich so was sehe,
auch bei der bravsten Gänsemagd
oder Seniorenehe!"

Die OP war dann ein Erfolg,
der Stiel wurd rausgenommen,
zudem hat Horst so Doktor Jolk
als festen Freund gewonnen.

Bei 'ner Visite hatte der,
er kam direkt zur Sache,
gesagt, er zeige Horst doch sehr
gern wie man's richtig mache.

Das hatte Horst seltsam gerührt,
Schluss mit Besenstielfaxen,
seit jeher wird nur eingeführt,
was fest mi'm Doc verwachsen.

D'rum, Leute, seid nicht allzu barsch,
aus Angst euch zu blamieren,
hat Euer Freund/Weib* 'nen Stock im Arsch,
ihr könntet ihn/sie* verlieren.
*was halt auf euch zutrifft

Mittwoch, 16. Februar 2011

Wikipoem IX

Jeden Mittwoch schreibe ich für Euch ein Gedicht zum Thema des jeweiligen Artikel des Tages der deutschen Wikipedia-Seite.

Heute aus Zeitgründen und, zugegeben, auch aufgrund des erhöhten Schwierigkeitsgrades der Themenvorgabe, nur ein knackiger Zweizeiler.

Thema heute: Pyridin


Warnhinweis
 
Schnell ist das Wohlbefinden hin,
schluckt man 'ne Tasse Pyridin.

Mittwoch, 9. Februar 2011

Wikipoem VIII

Jeden Mittwoch schreibe ich für Euch ein Gedicht zum Thema des jeweiligen Artikel des Tages der deutschen Wikipedia-Seite.

Thema heute: Der Riesenseeadler



Neulich bei Haliaeetus pelagicusens zuhorst

Es war jüngst an der Küste von
der Beringsee entlang,
da hörte man von Weitem schon
'nen wehleidigen Klang.

Es bellte klagend kyow-kyow-kyow
ein Adler, der Klaus hieß,
hatte mit seiner Alten Zoff,
weshalb sie ihn verließ.

Er war nämlich an diesem Tag
früher nach Horst geflogen,
er kam dort an, ihn traf der Schlag:
sie hatte ihn betrogen.

"Du Schlampe!", rief Klaus, "Weißt Du nicht:
Wir leben monogam!
Jetzt komm ich heim und finde dich
mit ihm in deinem Arm!"

Die Adlerin sagte darauf:
"So ist's nun mal im Leben.
Was Du nicht kannst, reg dich nicht auf,
das kann Volker mir geben."

Empört rief er: "Was ich nicht kann?!
Ich glaub mein Schwein pfeift Polka!
Seit Wochen lässt Du mich nicht ran,
stattdessen poppst du Volker!"

Es folgte dann ein langer Streit,
verbal flogen die Fetzen,
im Wortgefecht ging er zu weit
und tat sie arg verletzen.

Da packte sie ihr Hab und Gut:
ihr Schmuck und zig Paar Schuhe,
ließ Klaus allein mit seiner Wut,
sie brauchte ihre Ruhe.

So schlief sie dann bei Mondenlicht
nebst ihrem neuen Typen.
Sie schlief sehr gut: er schnarchte nicht,
und Klaus hatte Polypen.

Nicht lang blieb Klaus allein zuhaus',
sein Weibchen blieb bei Volker.
doch nach 'ner Weile traf dann Klaus
die liebreizende Olga...

'S ist besser so aus dieser Sicht:
Riesenseeadlerehen
- wenn ohne Sex - die helfen nicht
beim Artweiterbestehen.

Mittwoch, 2. Februar 2011

Wikipoem VII

Letzte Woche hatte ich leider keine Zeit zum Dichten, beziehungsweise als ich dann Zeit gehabt hätte, ein Wikipoem nachzureichen, schien es mir aufgrund der Lage in Arabien als nicht sehr angebracht über MP5s und Gladiatoren zu dichten.
Für den unwahrscheinlichen Fall, dass jemand fußscharrend auf sein wöchentliches Nachschlagegedicht gewartet haben sollte, entschuldige ich mich. Aber jetzt ist das Wikipoem ja zurück, diese Woche recht gut gelungen, wie ich selbst finde, und Alles wird wieder gut!

Jeden Mittwoch schreibe ich für Euch ein Gedicht zum Thema des jeweiligen Artikel des Tages der deutschen Wikipedia-Seite.
Thema heute: Saathain


Kleinöd im Elbe-Elster-Kreis

In Brandenburg, recht weit im Osten,
ich selbst bin stets nur durchgereist,
tat Jemand was bei Wiki posten,
der Link des Tages drauf verweist.

Des Eintrags Titel lautet "Saathain",
ein Ortsteil ist's von Röderland:
the place to be, der Ort zum da Sein,
wenn ich den Eintrag recht verstand.

Das fängt schon an beim milden Klima,
ein Spötter würde "kalt" sagen,
gibt keine Messstation, doch - Prima! -
man kann ja den Nachbarn fragen.

Auch kulturell gibt's was zu sehen,
in Saathain, fern in der Lausitz:
'ne alte Mühle tut dort stehen
und auch ein Springbrunnen - ohne Witz!

Man liest, dass Saathain eins der Zentren*
im Landkreis Elbe-Elster sei,
zahlreiche Feste dort stattfänden,
speziell das Sportfest im Julei.
*kulturell
Und jedes Jahr zum Ostersonntag,
bevor er dem Fuchs "Schlaf gut!" sagt,
der Osterhas' kommt auf den Sportplatz,
nach Ostereiern man dann jagt.

Nun die Moral von der Geschichte:
Lokalpatriotismus siegt,
darf jeder, Onkel, Tante, Nichte
auf Wiki schreiben, wie's ihm liegt.

Photo by OnkelJohn (Own work) [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html), CC-BY-SA-3.0 (www.creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/) or CC-BY-SA-2.5-2.0-1.0 (www.creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5-2.0-1.0)], via Wikimedia Commons