Mittwoch, 13. April 2011

Wikipoem XIV: Regenwürmer

Zweimal musste ich es ausfallen lassen, diese Woche ist es endlich wieder da, das Wikipoem!

Jeden Mittwoch schreibe ich für Euch ein Gedicht zum Thema des jeweiligen Artikel des Tages der deutschen Wikipedia-Seite.

Thema heute: Regenwürmer

Foto von Luis Miguel Bugallo Sánchez via Wikimedia Commons
Das also ist das Thema, gar nicht so schlecht! Und weil mir heute mal danach war und W so ein schöner Buchstabe ist, habe ich versucht möglichst viele Alliterationen einzubauen. Das Ergebnis gibt's nach dem Sprung.




Wie Wim Wurm wurde (und blieb)

Wim war ein wahrlich wüster Wicht,
ein Widerling gewesen,
warf wild mit üblem Wort um sich,
Um And're zu erbösen.

Wie wohl ihm danach immer ward!
Es war Wim eine Wonne
wenn er was wirklich fieses tat –
sein Karma: für die Tonne!

Wie wichtig aber Karma ist
wurd' Wim post mortem klar,
dann nämlich erst, als er im Mist
auf Nahrungssuche war.

'Wie wunderlich!', denkt ihr euch wohl,
'Was macht Wim im Misthaufen?'.
Er frisst dort welken Wirsingkohl –
Tja, Wim, wohl dumm gelaufen!

Genau genommen ist's nicht Wim,
der sich durch Kompost windet,
ein Wurm mit dessen Seele drin
ist's der sich dort befindet.

Wie's kam ist nicht sehr kompliziert:
weil er so'n Unsympath war
ward Wim als Wurm reinkarniert
der Klasse Clitellata.

Das war von Schicksal klug gemacht,
ein Wurm hat großen Nutzen,
perfekt um fast schon schlafend nachts
sein Karma rauszuputzen.

Doch Schicksal hat Wim überschätzt,
der dachte: 'Wozu warten?
Ich nehm den schnellen Ausweg jetzt!'
und warf sich unter'n Spaten.

Der Spaten verfehlte Wim nicht:
Wie Holz es tut zu Beilen
verhielt Wim zu dem Spaten sich
und lag da in zwei Teilen.

Wim rief: 'Leb' wohl, mein Wurmdasein!
Willkommen, nächstes Leben!'
Doch Schicksal sagte trocken: 'Nein!
Das lässt sich leicht beheben.'

Wims Wunde war wahrlich nicht schlimm,
sein Schwanz schnell nachgewachsen,
er gab sich seinem Schicksal hin
und ließ fortan die Faxen.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen