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Freitag, 31. August 2012

Todd Akin und der "legitimate rape" – Aus Realsatire wird reale Satire

Ihr werdet es sicher schon mitbekommen haben: Todd Akin, Abgeordneter im Repräsentantenhaus der USA und republikanischer Kandidat für einen Sitz im Senat, hat sich in einem Interview über Abtreibung, Vergewaltigung und ungewollte Schwangerschaft geäußert. Akin erlärte, dass Schwangerschaft nach einer "legitimen Vergewaltigung" extrem selten sei, da der Körper der Frau für einen solchen Fall Abwehrmechanismen hätte.

Hier erklärt Stephen Colbert das Ganze noch einmal genauer und auf seine ihm eigene Art:


Abgesehen davon, dass Akin damit in eine bei sogenannten "Pro-Life"-Aktivisten sehr beliebte, gern genutzte aber im wissenschaftlichen Konsens schlicht haltlose Kerbe schlägt und damit indirekt durch Vergealtigung schwanger gewordenen Frauen der Lüge beschuldigt, sorgte vor Allem der Begriff "legitimate rape" für Empörung. Das Wort legitimate hat im Englischen mehrere Bedeutungen. Einerseits kann damit, wie im Deutschen auch "gerechtfertigt/rechtmäßig" gemeint sein, zum Anderen aber auch schlicht so etwas wie "im rechtlichen Sinne". Wohl kaum jemand möchte Akin ernsthaft unterstellen, dass er irgendeine Form von Vergewaltigung als gerechtfertigt halte, aber schon alleine die Unterscheidung zwischen verschiedenen Formen von Vergewaltigung ist ein Schlag in's Gesicht vor allem der Opfer dessen, was Akin dann wohl als "illegitimate rape" bezeichnen würde.

Natürlich hat sich Akin sehr schnell für seine unglücklich formulierte Äußerung entschuldigt. Das Problem an der Äußerung ust allerdings nicht ihre Formulierung, sonder der Gedanke, den sie, in welcher Formulierung auch immer, ausdrückt. Zudem kommt sie in einer Zeit des Wahlkampfs, in dem die Selbstbestimmtheit der Frauen schon mehr als einmal von republikanischer Seite her herbe Hiebe einstecken musste. Man denke zum Beispiel an den Plan, die Flugsicherheit durch erzwungene transvaginale Ultraschalluntersuchungen zu verbessern, oder an den Vorwurf, Frauen, die auf eine Abdeckung von der Pille durch das Gesundheitssystem bestehen, seien ja nur umtriebig und wollten ein vom Staat finanziertes Lotterleben führen.

Es ist wirklich allerhand, was den Frauen da aus dem rechten politischen Lager Amerikas entgegengeworfen wird. Gut, wenn man es schafft, das Ganze ins Positive zu wenden und die Absurdität der Äußerungen für seine eigene, gute Sache zu nutzen. So wie die "Legitimate Rape" Ad:

hier erschnorchelt

Freitag, 26. August 2011

Hello From Your Vertical Smile in Vaginaland!

Es folgt ein langer Text. Da ich befürchte, dass Manche, die die nach dem Sprung folgenden Videos durchaus unterhaltsam finden könnten, durch so viel Lesestoff eventuell abgeschreckt werden, betreibe ich quasi als Vorwort einfach mal ein Bisschen Name Dropping: Stephen Colbert und Jeff Bridges.

Dass es nicht unbedingt leicht ist, sich gute Werbung einfallen zu lasse, das habe ich hier schon mehrfach zugestanden. Dass es für manche Produktgruppen noch schwieriger ist, verkaufsfördernde Filmchen zu drehen als für andere ist auch einleuchtend. Dann zum Beispiel, wenn der Unterschied zur Konkurrenz, und somit das Kaufargument reine Geschmackssache ist. Oder aber wenn es gar kein Kaufargument gibt, weil das Produkt völlig überflüssig ist. Oder wenn es gelinde gesagt heikel wäre, näher auf den Einsatzbereich des Produkts einzugehen.

Mindestens die letzten beiden Punkte treffen auf Intimpflege-Produkte zu. So gesehen waren die Werbe-Agenten von The Richards Group Dallas nicht zu beneiden, als sie den Auftrag bekamen, Summer's Eve zu bewerben. Die drei Werbespots, die sie zu diesem Zweck gemacht haben scheiden (tihihihihi!) die Geister.Ich für meinen Teil finde sie eigentlich ziemlich gut, warum und wieso kann ich aber gar nicht so genau sagen. Vielleicht ist es das wunderbar Überzeichnete, welches der Kampagne mittlerweile zum Verhängnis wurde.


 Inzwischen wurden die Werbespots nämlich von Summer's Eve gelöscht, sowohl von ihrer Website als auch auf YouTube. Der Grund daran ist, dass die Spots eine Welle der Empörung ausgelöst haben. Nicht etwa, wie man vom prüden Amerika erwarten könnte, aufgrund des lockeren Umgangs mit Anspielungen und Synonymen auf und für Mumus, sondern weil die Kampagne als "racially insensitive" empfunden wurde.

Neben einer kaukasischen Hand-Mumu kommen nämlich auch eine schwarze Scheide und eine Latina-Vagina zu Wort, was zum einen natürlich durch die Hautfarbe zum Ausdruck kommt, zum anderen ist das Voice-Over in Inhalt, Wortwahl, Aussprache und Betonung mit reichlich Stereotypie gespickt. Und mit Stereotypen ist das ja so eine Sache!

Stereotype an sich sehe ich in erster Linie einmal ziemlich wertneutral. Sie entstehen ja nicht aus dem Nichts, sondern haben einen wahren Kern. So hat sich zum Beispiel jemand über den afro-amerikanisch geprägten Werbespot beschwert, die Sprecherin sei "Pam Grier and Lil' Kim all wrapped in to one", und genau das ist mein Punkt: Pam Grier und Lil' Kim sind reale Personen, von denen auch niemand verlangt, dass sie nicht mehr im Fernsehen zu sehen sein dürfen, weil sie so klischeehaft sind.

Natürlich ist es verwerflich, ärgerlich und einfach nur strunzdumm, gewisse Bevölkerungsgruppen durch die Klischeebrille zu betrachten und zu behaupten, alle entsprächen dem Stereotyp. Andersherum finde ich aber so gar nichts Schlimmes daran, Stereotypen zu verwenden, um zu verdeutlichen, dass der oder die Dargestellte einer gewissen Gruppe angehören soll – natürlich nur solange es sich in einem gewissen Rahmen bewegt und nicht bloß gehässig und bloßstellend geschieht. Gerade Comedy, und Humor ist nun einmal ein effektives und beliebtes Mittel in der Werbebranche, bedient sich oft und gerne gewisser prä-existenter Erwartungshaltungen beim Publikum.

So komme ich zu meiner persönlichen Meinung, dass der Aufschrei, den diese Kampagne ausgelöst hat, übertrieben und überempfindlich war. Die Spots diskreditieren niemanden und sollten deswegen auch bei niemandem Anstoß erregen!

Wenn ihr euch selbst ein Bild von den Spots machen oder sehen wollt, was Stephen Colberts Reaktion auf die Kampagne war und was The Dude Jeff Bridges mit ihnen am Hut hat, dann schaut die Videos nach dem Sprung.


Sonntag, 6. Februar 2011

Bill O'Reilly Spoof

Bill O'Reilly, seines Zeichens in erster Linie arroganter, selbstverliebter Radio- und FOX News-Moderator, hat es raus, Diskussionen so zu leiten, dass sie zu dem von ihm gewünschten Ergebnis führen: sagt ein Interviewpartner etwas, was O'Reilly nicht passt, redet dieser einfach so laut hinein, dass sein Publikum nicht mit unliebsamer Ratio konfrontiert wird - wie es Stephen Colbert in diesem Interview mit Bill O'Reilly einmal ausgedrückt hat:
"You know what i hate about people who criticize you? They criticize what you say, but they never give you credit for how loud you say it! Or how long you say it!"
Sollte diese Taktik mal nicht funktionieren, werden die Totschlagargumente ausgepackt, zur Not wird als letztes Mittel der Patriotismus angezweifelt.
Oft muss Bill O'Reilly diese Methoden aber nicht anwenden, da er sich meist linientreue Zustimmer als Gesprächspartner einlädt. Sollte es dennoch mal zur Diskuddion um die Existenz Gottes kommen, verlangt Bill von seinem Gegenüber gerne einen Beweis dafür, dass es Gott nicht gibt, erwidert dieses dann, dass es in der Regel so ist, dass Thesen verifiziert werden müssen, um als wahr angesehen zu werden, statt einfach so lange als Fakt akzeptiert zu werden, bis jemand das Gegenteil beweist, nennt O'Reilly gerne das "Wunder" der Gezeiten als unumstößlichen Beweis, dass es eine metaphysische Entität, also Gott, gibt, für Antworten darauf fehlt dann natürlich leider die Zeit...
Neulich hat er sich dann aber doch mal der wissenschaftlichen Erklärung für den Tidenhub gestellt, praktischerweise in seiner Backstage-Leserpost-Rubrik, wo er keine unbequemen Zwischenbemerkungen oder Folgefragen zu befürchten hat. Aber seht selbst!


hier erschnorchelt

Natürlich könnte man jetzt meinen, dass O'Reilly mit seiner Antwort sich nur noch tiefer in die Misere geritten hat, indem er eine Reihe weiterer Fragen stellt, deren Antworten für jeden, der sie nicht ohnehin schon kennt mit minimalstem Rechercheaufwand zu finden wären. Ich halte das aber für eine recht geschickten Schachzug O'Reillys, der sich, wie ich vermute, der Frage ohnehin nur gestellt hat, weil das "Gezeitenwunder" selbst für den ignorantesten Kreationisten, und somit auch seinem Publikum, längst das wundersame verloren haben dürfte. Um nun also sein Publikum aus der misslichen Lage zu befreien, dass ihr Idol Bill O'Reilly die Existenz ihres anderen Idols Gott an einem Argument festmacht, dass selbst sie entkräften könnten, wenn sie denn wollten, wirft er eben dieses Argument über Bord und ersetzt die Gezeiten mit neuen, unabgenutzteren Wundern. So können seine Anhänger wieder beruhigt schlafen, denn schließlich hat O'Reilly ja nun den Kritikern mit seiner stichfesten Beweisführung das Maul gestopft. Darum, dass seine Zuschauer durch eine Beantwortung der neu aufgeworfenen Fragen desillusioniert werden, muss sich O'Reilly keine Sorgen machen, denn praktischerweise ist die Kommentarfunktion zu seinen Videos deaktiviert und selbst mühsam Bücher nach den Antworten durchzuwälzen, dürfte den wenigsten seiner Fans in den Sinn kommen, da ja die wichtigste Antwort ohnehin in ihrem Lieblingswälzer in zwei Teilen, dem einzig wahren Buch, geschrieben steht: Wenn Du etwas nicht erklären kannst, dann war es Gott, dessen Wege nun halt mal unergründlich sind!

Aber genug davon, eigentlich wollte ich Euch ja nur diese Parodie auf O'Reillys Mondantwort zeigen:

hier erschnorchelt

Mittwoch, 10. November 2010

Cee-Lo Green bei Stephen Colbert

In der gestrigen Ausgabe vom Colbert Report hat Cee-Lo Green seinen Song "Fuck You" in einer fernseh- und Colbert-tauglichen Version performed.


hier erschnorchelt

Sonntag, 24. Oktober 2010

Letterbombing im Geiste Colberts

Die Facebook-Seiten von Glenn Beck, Sarah Palin und FOX News wurden subversiv bereichert.

hier erschnorchelt

Donnerstag, 21. Oktober 2010

Rally To Restore Sanity And/Or Fear

Samstag in einer Woche ist es soweit, Stephen Colbert und Jon Stewart veranstalten ihre ganz eigene Party, ohne Tea, dafür aber mit Vernunft und/oder Kostümen.


Während Jon Stewart schon seit Längerem angekündigt hatte, dass seine Rally To Restore Sanity in der National Mall stattfinden wird, jenem Gebiet zwischen Lincoln Monument und Capitol, in dem schon ein gewisser Dr. King von seinem Traum erzählt hat, dass aber auch Schauplatz von Glenn Becks Tea Party war, schien es bis vor Kurzem noch keine feste Lokalität für Stephen Colberts March To Keep Fear Alive zu geben. Heute vor einer Woche hat Colbert dann in seiner Sendung verkündet, wo seine Verantsltung stattfinden wird: in der National Mall!

Aus den beiden Veranstaltungen wird also die Rally To Restore Sanity And/Or Fear. Wie genau das ablaufen wird, ist noch nicht klar. Ich könnte mir zwar vorstellen, dass die beiden tatsächlich ihre Fanbases, die ja ohnehin größtenteils Deckungsgleich sein dürften, vereinen und eine einzige, große Rally veranstalten, wahrscheinlicher scheint mir aber, dass Colbert und Stewart ihre Bühnen an entgegengesetzten Enden des Areals aufbauen und sich von dort aus einen satirischen Schlagabtausch liefern.

Wie auch immer es gemacht wird, es wird mit Sicherheit genug zum Gucken und Beschmunzeln geben, denn während Stewart seine Anhänger dazu aufrief, mit möglichst vernünftigen und rücksichtsvollen Plakaten aufzuwarten, erwartet Colbert von den Besuchern seinen Marches, der ja immerhin einen Tag vor Halloween stattfindet, sich als ihre größte Angst zu verkleiden (z.B. als schwuler mexikanische Grizzlybär). Könnte lustig werden. Einen Vorgeschmack auf beides gibt es unter www.saneornot.com, wo eingesendete Vorschläge im Duellmodus gegeneinander antreten in der Hoffnung, zum "most sane sign" gewählt zu werden, sowie auf www.spookyordooky.com, wo es darum geht, das furchterregendste Kostüm zu wählen.

Ich freue mich schon auf die Berichterstattung, vor Allem von FOX News.

Freitag, 24. September 2010

Stephen Colbert vor US Kongress

Ich verkomme noch zum Fanboy! Das Thema "Stephen Colbert ist großartog" habe ich hier schon einmal angeschnitten, jetzt hat der Gute noch einmal eine Schippe Awesomeness obendrauf geschippt: Er hat, in seiner Rolle als schmieriger, selbstverliebter Hyper-Republikaner, im Rahmen einer Anhörung vor einer Unterkommission des Rechtsausschusses des US-Repräsentantenhauses gesprochen.

Hier erst mal seine Aussage:

erschnorchelt auf thedailywh.at

Und nun zum Hintergrund, ich versuche mich möglichst kurz zu halten.

Die Gewerkschaft United Farm Workers (UFW) hat die Kampagne "Take Our Jobs" ins Leben gerufen, die US-Bürger dazu auffordert, sich als Erntearbeiter zu verdingen. Ziel der Kampagne ist es zum Einen zu widerlegen, dass illegale Einwanderer arbeitswilligen US-Bürgern die Jobs wegnehmen, zum Anderen auf die Mißstände der sogenannten "undocumented" Farmarbeiter, also solche, ohne Papiere (in anderen Worten illegale Einwanderer), die Schätzungen zufolge mindestens die Hälfte aller Feldarbeiter der US of A ausmachen, hinzuweisen.

Stephen Colbert hat dieses Angebot angenommen, und einen Tag, natürlich begleitet von seinem Fernsehteam, auf dem Feld gearbeitet.

Der Unterausschuss "Immigration, Staatsbürgerschaft, Flüchtlinge, Grenzsicherheit und internationales Recht" der Rechtsausschusses der amerikanischen Repräsentantenhauses hat Colbert daraufhin zu einer Anhörung eingeladen, um von seinen Erlebnissen zu berichten. Als das bekannt wurde gab es Proteste von allen Seiten, die befürchteten, die Seriosität des Ausschusses würde darunter leiden. Auch der Vorsitzende des Ausschusses bat Colbert noch während der Anhörung darum, den Saal zu verlassen, damit man dem Problem "auf den Grund" gehen könne.

Colbert aber ließ sich nicht beirren und schaffte es, wie immer, durch überspitzt absurde Äußerungen satirisch genau das Gegenteil zu sagen.


Oh Mann, ich kann es kaum erwarten zu sehen, wie sein "March to Keep Fear Alive" über die Bühne geht, und wie er und Jon Stewart ihre konkurrierenden Rallies zusammenbringen.

Freitag, 17. September 2010

May Truthiness prevail!

Kaum schreibe ich noch darüber, schon ist es geschehen!
Jon Stewart und Stephen Colbert kündigen für den 30.10.2010 Rallies an.



The Colbert ReportMon - Thurs 11:30pm / 10:30c
March to Keep Fear Alive
www.colbertnation.com
Colbert Report Full Episodes2010 ElectionFox News

Restoring Truthiness

Eine ausführliche Vorstellung Stephen Colberts spare ich mir an dieser Stelle, er war einst hier und macht jetzt das.

Bild von James Stevens via http://www.colbertrally.com


Stephen Colbert ist großartig!
Und zwar aus mindestens diesen Gründen:
Noch schöner ist es aber, dass sich diese Fans jetzt verselbstständigt haben und als Reaktion auf die Tea Party Rallies in Amerika ihre Gegenbewegung starten.

Guckst Du hier: Stephen Colbert Rally - Restoring Truthiness

Colbert, der unter der Lincoln Statue vor seiner Colbert Nation seine Satire abliefert... eine knorke Vorstellung! Also bitte, liebe Amis, make it happen!