Sonntag, 6. Februar 2011

Bill O'Reilly Spoof

Bill O'Reilly, seines Zeichens in erster Linie arroganter, selbstverliebter Radio- und FOX News-Moderator, hat es raus, Diskussionen so zu leiten, dass sie zu dem von ihm gewünschten Ergebnis führen: sagt ein Interviewpartner etwas, was O'Reilly nicht passt, redet dieser einfach so laut hinein, dass sein Publikum nicht mit unliebsamer Ratio konfrontiert wird - wie es Stephen Colbert in diesem Interview mit Bill O'Reilly einmal ausgedrückt hat:
"You know what i hate about people who criticize you? They criticize what you say, but they never give you credit for how loud you say it! Or how long you say it!"
Sollte diese Taktik mal nicht funktionieren, werden die Totschlagargumente ausgepackt, zur Not wird als letztes Mittel der Patriotismus angezweifelt.
Oft muss Bill O'Reilly diese Methoden aber nicht anwenden, da er sich meist linientreue Zustimmer als Gesprächspartner einlädt. Sollte es dennoch mal zur Diskuddion um die Existenz Gottes kommen, verlangt Bill von seinem Gegenüber gerne einen Beweis dafür, dass es Gott nicht gibt, erwidert dieses dann, dass es in der Regel so ist, dass Thesen verifiziert werden müssen, um als wahr angesehen zu werden, statt einfach so lange als Fakt akzeptiert zu werden, bis jemand das Gegenteil beweist, nennt O'Reilly gerne das "Wunder" der Gezeiten als unumstößlichen Beweis, dass es eine metaphysische Entität, also Gott, gibt, für Antworten darauf fehlt dann natürlich leider die Zeit...
Neulich hat er sich dann aber doch mal der wissenschaftlichen Erklärung für den Tidenhub gestellt, praktischerweise in seiner Backstage-Leserpost-Rubrik, wo er keine unbequemen Zwischenbemerkungen oder Folgefragen zu befürchten hat. Aber seht selbst!


hier erschnorchelt

Natürlich könnte man jetzt meinen, dass O'Reilly mit seiner Antwort sich nur noch tiefer in die Misere geritten hat, indem er eine Reihe weiterer Fragen stellt, deren Antworten für jeden, der sie nicht ohnehin schon kennt mit minimalstem Rechercheaufwand zu finden wären. Ich halte das aber für eine recht geschickten Schachzug O'Reillys, der sich, wie ich vermute, der Frage ohnehin nur gestellt hat, weil das "Gezeitenwunder" selbst für den ignorantesten Kreationisten, und somit auch seinem Publikum, längst das wundersame verloren haben dürfte. Um nun also sein Publikum aus der misslichen Lage zu befreien, dass ihr Idol Bill O'Reilly die Existenz ihres anderen Idols Gott an einem Argument festmacht, dass selbst sie entkräften könnten, wenn sie denn wollten, wirft er eben dieses Argument über Bord und ersetzt die Gezeiten mit neuen, unabgenutzteren Wundern. So können seine Anhänger wieder beruhigt schlafen, denn schließlich hat O'Reilly ja nun den Kritikern mit seiner stichfesten Beweisführung das Maul gestopft. Darum, dass seine Zuschauer durch eine Beantwortung der neu aufgeworfenen Fragen desillusioniert werden, muss sich O'Reilly keine Sorgen machen, denn praktischerweise ist die Kommentarfunktion zu seinen Videos deaktiviert und selbst mühsam Bücher nach den Antworten durchzuwälzen, dürfte den wenigsten seiner Fans in den Sinn kommen, da ja die wichtigste Antwort ohnehin in ihrem Lieblingswälzer in zwei Teilen, dem einzig wahren Buch, geschrieben steht: Wenn Du etwas nicht erklären kannst, dann war es Gott, dessen Wege nun halt mal unergründlich sind!

Aber genug davon, eigentlich wollte ich Euch ja nur diese Parodie auf O'Reillys Mondantwort zeigen:

hier erschnorchelt

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