Schnorchelman




"Weiß nicht, ob Du es schon wusstest, kein Plan, ob's Dich interessiert, doch manchmal bin ich schwer gefrustet weil nicht gerade viel passiert", rappte Blumentopf aus den Ohrstöpseln von Arnos MP3-Player. Es war Samstagnachmittag und die meisten Verkäufer packten die Artikel, die noch keine Käufer gefunden hatten schon wieder in ihre Kombis. Arno störte das nicht, er hatte es sogar so geplant. In seinen Augen hatte der späte Flohmarktbesuch nur Vorteile: zum Einen bedeutete er die Möglichkeit, morgens auszuschlafen, zweitens umging man so dem morgendlichen Gedränge der Schnäppchenjäger und außerdem war das Risiko, etwas zu finden, was man kaufen will signifikant gemindert. Arno hatte noch genau 9,25€ im Geldbeutel, und die hatte er schon für Dönermann und Tabakladen verplant, auf den Flohmarkt war er nur gegangen, um eine Wochenendaktivität außerhalb der eigenen vier Wände verbuchen zu können, alle paar Wochen verspürte er den Druck, seine Zeit augenscheinlich sinnvoll zu verbringen.
So schlurfte er also, den Blick vor sich auf den Boden gerichtet, an den Ständen mit verstaubten Elektronik-Artikeln, altem Kinderspielzeug und zerlesenen Heimatromanen vorbei und fragte sich, wie lang wohl so ein Flohmarktbesuch dauern müsste, um als Wochenendaktivität gezählt werde zu können. Er war gerade zu der Erkenntnis gekommen, dass 90 Minuten wohl die anzustrebende Zeitmarke wäre und überlegte nun, ob darin die insgesamt 40 Minuten An- und Rückfahrt mit der Straßenbahn wohl enthalten seien, da spürte er, wie ihm jemand von hinten auf die Schulter tippte. Leicht genervt von dieser Invasion seinen persönlichen Raums drehte Arno sich um und sah sich einem kleinen, alten Mann in Unterhemd und Achselbundhose gegenüber.
-"Ich habe genau das Richtige für Dich!", sagte der Mann, "Komm mal mit, dann zeige ich's Dir!"
Arno wollte erwidern, dass er gar nichts kaufen wolle, doch der Fremde hatte sich bereits umgedreht und machte sich, trotz Gehstock, erstaunlich flink auf den Weg in die hintere Ecke des Flohmarkts, wo er seinen Stand zu haben schien. "Eine Frischluftaktivität und soziale Interaktion", dachte sich Arno, "das wird das produktivste Wochenende seit langem!", und lief dem Mann hinterher. Jetzt, wo er einen zweiten Blick auf den Verkäufer werfen konnte, stellte er fest, dass dieser eigentlich gar nicht so alt und klein war, eher so semi-alt und semi-klein, aber dennoch wirkte er irgendwie ausgelaugt und verbraucht, ein Bisschen so wie ein eigentlich erst einmal benutzter Spülschwamm, dessen eine Benutzung aber die frühjährliche Reinigung des Grillrosts gewesen war.
Am Stand des semi-alten Mannes angekommen bückte der sich ächzend unter seinen völlig leeren Tapeziertisch und holte eine semi-alte Tauchermaske und den dazu gehörenden Schnorchel hervor.
-"Die habe ich extra für Dich zurückgehalten", sagte er mit einem verschwörerischen Funkeln hinter den dicken Brillengläsern.
Arno hätte nun antworten können, dass er keinen Bedarf an Wassersportartikeln habe, er den Verkäufer heute zum ersten Mal träfe, dieser folglich gar nichts für ihn hätte zurückhalten können, das "Du" doch etwas an Respekt zu wünschen übrig ließe und er außerdem nicht vorhatte, Geld auf dem Flohmarkt auszugeben. Da Punkte 1 bis 3 aber vermutlich zu einem längeren, anstrengenden Wortwechsel geführt hätten, reduzierte er seine Antwort auf den wesentlichen, vierten Punkt.
-"Das ist keine gewöhnliche Tauchermaske", erwiderte der semi-alte Mann, "das wirst Du schon noch merken. Nur zehn Euro und sie gehört Dir."
-"So viel habe ich gar nicht mit", erklärte Arno.
-"Neun Euro."
-"Was ist denn an dieser Tauchermaske so besonders?", wollte Arno wissen.
-"Das musst Du selbst erleben. Acht Euro!"
Arno griff zur Tauchermaske und hielt sie sich vor die Augen.
-"Wirkt auf mich wie eine ganz gewöhnliche, leicht zerkratzte Tauchermaske."
-"Du musst sie richtig aufsetzen", erklärte der Verkäufer. "Aber nicht hier, nicht in aller Öffentlichkeit! Sieben Euro, mein letztes Angebot."
-"Und den Schnorchel gibt's dazu?", fragte Arno, den das geheimnisvolle Verhalten des Semi-Alten neugierig gemacht hatte. Dieser nickte und grinste triumphierend in der Art, wie Verkäufer nun mal grinsen, wenn sie kurz vor Abschluss eine Verkaufs stehen, den sie unbedingt machen wollten.

Was macht Arno?

Kaufen
Nicht Kaufen





Die Neugier war doch zu groß gewesen und außerdem konnte Arno den Preis für Tauchermaske und Schnorchel noch auf sechs Euro herunterhandeln, also hatte er zugeschlagen, für den Döner hatte das Restgeld ja dann noch gereicht.
Jetzt saß er zu Hause auf seinem Sofa, umringt von süßlich duftendem Rauch, den Döner in der Hand und schaute selig grinsend fern. Die Schnorchel-Kombo lag auf seinem Schreibtisch. Zwar war Arno gespannt, was denn so besonders an dieser Tauchermaske war, aber jetzt hatte er erstmal mächtig Hunger, schließlich war es schon kurz vor fünf und er hatte heute noch nichts gegessen, außerdem hatte der Verkäufer wahrscheinlich ohnehin maßlos übertrieben und jetzt extra vom Sofa aufzustehen und die fünf Schritte zum Schreibtisch zu machen, nur um festzustellen, dass an der Tauchermaske so überhaupt nichts Besonderes war, das war Arno in diesem Moment eindeutig zu viel Aufwand.
Gerade wollte er beherzt in seinem Döner beißen, als es an der Wohnungstür klingelte. Arno stellte den Fernseher leise und blieb sitzen. Der exotische Duft in der Luft, seine aktuelle Trägheit, sein erkaltendes Frühstück... es gab genug Gründe für Arno, Abwesenheit vorzutäuschen. Nach ein paar Sekunden griff er erneut zur Fernbedienung, um die Lautstärke wieder zu erhöhen, da erklang die Türglocke ein zweites Mal. Arno ließ die Lautstärke also auf ihrem niedrigen Niveau und widmete sich der Suche nach der Stelle am Döner, die maximale Komponentenaufnahme bei minimaler Wangenbeschmutzung versprach. Wie üblich entschied er sich dann doch für den beherzten Biss in die Mitte, öffnete seinen Mund... und legte die Brottasche genervt zur Seite. Wer auch immer da vor seiner Tür stand läutete jetzt Sturm.
Widerwillig rappelte Arno sich aus dem Sofa, ging zur Tür und schaute durch den Türspion.
Draußen stand der semi-alte Mann vom Flohmarkt. Was wollte der denn hier? Und überhaupt, woher wusste er, wo hier war? War er Arno gefolgt? Aber das hätte er bemerkt. Wirkte der Mann auf dem Flohmarkt noch lediglich etwas schrullig, so kam er Arno nun ziemlich mysteriös und auch ein Wenig bedrohlich vor. Noch immer hielt er seinen Daumen auf der Türklingel und er schien auch nicht vorzuhaben, dies in näherer Zukunft zu unterlassen.



Was macht Arno?

Die Tür Öffnen
Die Tür nicht Öffnen





Sieben Euro, eindeutig zu viel für etwas, für das Arno keine Verwendung hatte, andererseits eindeutig zu wenig für eine Tauchermaske und einen Schnorchel in der Qualität welche die ihm dargebotenen Artikel hatten, ein Mann, der so tat, als ob síe sich schon ewig kannten und der ihm erzählen wollte, die Tauchermaske sei etwas ganz Spezielles... das kam Arno alles reichlich suspekt vor und so hatte er sich umgedreht und den semi-alten Mann einfach stehen lassen.
Jetzt saß er zu Hause auf seinem Sofa, umringt von süßlich duftendem Rauch, den Döner in der Hand und schaute selig grinsend fern. Gerade wollte er beherzt in seinem Döner beißen, als es an der Wohnungstür klingelte. Arno stellte den Fernseher leise und blieb sitzen. Der exotische Duft in der Luft, seine aktuelle Trägheit, sein erkaltendes Frühstück... es gab genug Gründe für Arno, Abwesenheit vorzutäuschen. Nach ein paar Sekunden griff er erneut zur Fernbedienung, um die Lautstärke wieder zu erhöhen, da erklang die Türglocke ein zweites Mal. Arno ließ die Lautstärke also auf ihrem niedrigen Niveau und widmete sich der Suche nach der Stelle am Döner, die maximale Komponentenaufnahme bei minimaler Wangenbeschmutzung versprach. Wie üblich entschied er sich dann doch für den beherzten Biss in die Mitte, öffnete seinen Mund... und legte die Brottasche genervt zur Seite. Wer auch immer da vor seiner Tür stand läutete jetzt Sturm.
Widerwillig rappelte Arno sich aus dem Sofa, ging zur Tür und schaute durch den Türspion.
Draußen stand der semi-alte Mann vom Flohmarkt. Was wollte der denn hier? Und überhaupt, woher wusste er, wo hier war? War er Arno gefolgt? Aber das hätte er bemerkt. Wirkte der Mann auf dem Flohmarkt noch lediglich etwas schrullig, so kam er Arno nun ziemlich mysteriös und auch ein Wenig bedrohlich vor. Noch immer hielt er seinen Daumen auf der Türklingel und er schien auch nicht vorzuhaben, dies in näherer Zukunft zu unterlassen.


Was macht Arno?



Die Tür Öffnen
Die Tür nicht Öffnen





Genervt und auch ein Bisschen beunruhigt ließ Arno den Mann vor der Tür stehen, stöpselte seine Schalenkopfhörer in den Fernseher, freute sich über die für den protablen Gebrauch so unpraktischen fünf Meter Kabel, setzte sich wieder auf das Sofa und machte sich über seinen Döner her.
Schade nur, dass das das Ende der Welt bedeutete!



Das war die falsche Entscheidung! -- Gleich noch mal probieren!





Zögerlich und misstrauisch drückte Arno die Türklinke herunter. Kaum hatte er die Tür nur einen Spalt breit aufgezogen, da schob der semi-alte, semi-kleine Flohmarktverkäufer von der anderen Seite, schlüpfte in Arnos Wohnung und ließ die Tür hinter sich eilig wieder ins Schloss fallen. Wie selbstverständlich stob er an dem verdutzten Arno vorbei ins Wohnzimmer.
-"Hast Du deine Schnorchelausrüstung schon anprobiert?", fragte er im Vorbeigehen.
-"Nein, noch nicht."
Arno folgte dem Mann. Der hatte inzwischen den Schreibtisch erreicht und hielt die Tauchermaske in der Hand.
-"Mach es jetzt!", forderte der Eindringling und hielt Arno die Maske hin.
-"Wer sind Sie überhaupt und was wollen Sie von mir?" Arno wurde es langsam zu bunt. Nur weil er keine Kontrolle über sein Leben übernahm hieß das noch lange nicht, dass er sie an Andere abtrat.
-"Ich bin der semi-kleine, semi-alte Flohmarktverkäufer, der Dir diese Schnorchelausrüstng angedreht hat und ich will, dass Du Dir diese Tauchermaske jetzt anlegst, uns läuft die Zeit davon!"
Arno wurde klar, dass der Mann nicht von seinem Plan, welcher auch immer das sein mochte, abrücken würde und fügte sich. Er nahm die Tauchermaske entgegen und begann sie sich über den Kopf zu ziehen, vielleicht würden ja dadurch seine Fragen geklärt. Kaum hatte er den Gummiriemen, der sich fest um seinen Kopf legte und die Maske über Arnos Augen und Nase presste, losgelassen, da durchschoss seinen ganzen Körper ein seltsam schmerzhaftes Gefühl der Stärke und der Macht. So schnell wie er gekommen war verebbte der Schmerz auch wieder, zurück blieb das Gefühl, Bäume ausreißen zu können. Arno blickte sich um, an seinem Sehvermögen schien die Maske nichts verändert zu haben, alles wirkte etwas getrübt, wie man es beim Blick durch eine Tauchermaske, die vermutlich schon Jahrzente auf irgendeinem Dachboden verstaut worden war, erwarten würde.
Arno schaute den semi-alten Mann an, der jetzt ein breites Grinsen in sein Gesicht gefurcht hatte.
-"Fühlt sich gut an, nicht wahr?", meinte er. "An den Schmerz gewöhnt man sich, das Gefühl der Unverwundbarkeit bleibt..."
Der semi-alte Mann blickte Arno an, offenbar erwartete er eine Antwort, aber Arno war zu überwältigt, um etwas zu sagen.
-"Mein Name ist Marvin," fuhr Marvin nach einer kurzen Pause fort, "Ich bin Agent der World Organisation for the Organisation of Superheroes."
Arno fasste sich langsam wieder. "'Organisation for the Organisation'..?" brachte er hervor.
-"Für eine griffige Abkürzung nimmt man schon mal Tatuologien in Kauf", schmunzelte Marvin, "Außerdem sagt es das aus, was unsere Organisation macht. Die WOOSh erfasst, organisiert und koordiniert das Superheldenauskommen auf der Erde."
-"Und was willst Du von mir? Ich bin kein Superheld", warf Arno ein.
-"Kürzlich schon mal in den Spiegel geguckt?", kicherte der WOOSh-Agent.
Arno tat es und traute seinen Augen nicht. Jetzt erst wurde ihm bewusst, dass die übliche das angenehm schlabbrige Tragegefühl seiner gewohnten Kleidung dem figurschmeichelndem Ganzkörperkneifen eines Elastan-Outfits gewichen war und der Blick in den Spiegel verriet ihm, woran das lag.



-"Gefällt es Dir?", wollte Marvin wissen.
Arno wollte nicht undankbar erscheinen und entschied sich für etwas, von dem er hoffte, dass es wie ein zustimmendes Lächeln wirkte.
-"Wie schon erwähnt gehört zu den Aufgaben der WOOSh auch die Koordination von Superhelden, was bedeutet, dass wir darauf achten, dass überall eine dem Superschurkenaufkommen angemessene Heldenabdeckung gewährleistet ist. In dem hiesigen Gebiet ist es jüngst zu einem tragischen Ausfall gekommen und gleichzeitig hat WOOSh Hinweise auf Machenschaften eines bislang unbekannten Superschurken, deshalb haben wir uns für eine Not-Rekrutierung entschieden."
-"Warum mich?", fragte Arno ungläubig.
-"Superhelden haben ein hohes Risiko für blinden Aktionismus und Selbstüberschätzung. Da Du weder zu Aktionismus irgendeiner Art neigst, noch ein nennenswertes Selbstwertgefühl besitzt, bist Du der optimale Kandidat. Alles andere erledigt die Ausrüstung."
-"A propos Ausrüstung", meinte Arno, "weshalb eine Schnorchelkombo? Sind alle coolen Tiere etwa schon vergeben?"
-"So ziemlich, oder hättest Du Lust, dein Superheldendasein als Lemming-Man zu bestreiten?", erklärte Marvin. "Außerdem ist Schnorchalman das Konzept der Zukunft! Schonmal was von Erderwärmung und Polkappenschmelzen gehört?"
-"Und --", setzte Schnorchelman zur nächsten Frage an, aber Marvin unterbrach ihn.
-"Wir haben jetzt keine Zeit für ein ausschweifende Erklärungen, unseren Quellen nach wird Dein erster Gegner noch heute Abend zuschlagen!"
-"Wer ist mein erster Gegner?", erkundigte Schnorchelman sich.
-"Der hier." Marvin holte ein Foto aus seiner Gesäßtasche und legte es vor seinem neuen Schützling auf den Tisch.



-"Das ist Blender-Boy", erklärte Marvin, "ein gelackter Meister der Gleichschaltung. Er alleiniger Inhaber einer Elektronik- und Computerkonzerns, eines Modelabels und eines Spas. Mit Hilfe seiner trendigen Produkte und Dienstleistungen hat er sich bereits eine beachtliche Gefolgschaft ahnungsloser Lifestyle-Klons geschaffen. WOOSh sieht darin eine ernsthafte Bedrohung. Gleichschaltung führt zu Konformität, Konformität führt zu Willenlosigkeit, Willenlosigkeit führt zu Manipulierbarkeit. Wenn es so weit gekommen ist, dann hat Blender-Boy sein Ziel erreicht und die Weltherrschaft an sich gerissen. Das müssen wir verhindern!
Unser Informant hat uns mitgeteilt, dass Blender-Boy yDoom entwickelt hat, ein Gerät, mit dem er über seine yPods und yPhones die Hirnströme seiner Anhänger gänzlich gleichschalten und somit im Endeffekt neutralisieren kann. Ist erst einmal eine ausreichend große Menge Menschen mit seinem Hippster-Zombie-Virus infiziert, breitet es sich ganz von alleine aus, bis auch der letzte Freigeist nur noch yMatsch im Kopf hat. Deshalb musst du Blender-Boy aufhalten."
-"Wie soll ich das machen?", fragte Schnorchelman.
-"Indem du ihn ausschaltest."
-"Ich soll ihn umbringen?" Arno war schockiert, offenbar musste er sich als Schnorchelman ein neues Wertesystem aufbauen.
-"Du sollst ihn ausschalten, unschädlich machen. Manchmal reicht es, den Bösewicht gefesselt der Polizei zu überlassen, manchmal muss man ihm das Leben nehmen! Und manchmal ist auch das nicht genug. Das richtige Maß zu finden ist Teil der Aufgabe eines Superhelden. Basierend auf der Rationalitätsimmunität, die Blender-Boys Jünger bereits ohne den Einsatz seines yDoom zeigen, würde ich vermuten, mit Fesselspielen ist dieses Problem nicht gelöst.
So jetzt aber schnell, Dir läuft die Zeit davon. Von unserem Informant wissen wir, dass Blender-Boy samstags pünktlich um sechs ins Wochenende verabschiedet, er wird das yDoom also bis dahin abgefeuert haben. WOOSh konnte herausfinden, dass Blender-Boy das yDoom von einer seiner drei hiesigen Fillialen aus einsetzen wird, die Zeit ist zu knapp, alle drei abzusuchen, also musst Du Dich von deiner Intuition leiten lassen. Blender-Boy ist entweder im Yupple HQ am Rande der Innenstadt, im Ed Glitter Factory Outlet am Rande des Industrigebiets oder im Superficial Beauty Spa auf dem Berg außerhalb der Stadt. Damit Du etwas schneller vorankommst habe ich mir erlaubt, deinen Kleinwagen in ein stilechtes Superheldenmobil zu verbessern. Und jetzt los, du darfst keine Zeit verlieren!", drängte Marvin.
Arno, der sich doch leicht überfordert fühlte, war dankbar für die klare Anweisung im letzten Satz des semi-Alten Superhelden-Agenten und stürmte in Richtung Wohnungstür.
-"Halt!", rief Marvin ihm nach, "Vergiss Deinen Schnorchel nicht, der wird Dir noch nützlich sein!"
Schnorchelman rannte einen Halbkreis, riss Marvin den Schnorchel aus der Hand, sprintete zurück zur Wohnungstür, das Treppenhaus hinunter und raus auf die Straße. Dort angekommen blieb er wie angewurzelt stehen. Dort stand sein Schnorchelmobil, keine Frage, stilecht war es, unter einem Superheldenmobil hatte er sich aber etwas... geringfügig Cooleres vorgestellt.


Doch zum Lamentieren blieb jetzt keine Zeit. Nachdem er herausgefunden hatte, wie man in das Schnorchelmobil einstieg, betätigte er die Zündung, erschrak über das Außenbordergeblubber des Motors und trat das Gaspedal durch.

Wohin blubbert das Schnorchelmobil?

Yupple HQ
Ed Glitter Factory Outlet
Superficial Beauty Spa





Zögerlich und misstrauisch drückte Arno die Türklinke herunter. Kaum hatte er die Tür nur einen Spalt breit aufgezogen, da schob der semi-alte, semi-kleine Flohmarktverkäufer von der anderen Seite, schlüpfte in Arnos Wohnung und ließ die Tür hinter sich eilig wieder ins Schloss fallen. Wie selbstverständlich stob er an dem verdutzten Arno vorbei ins Wohnzimmer. Arno folgte dem Mann.
-"Du hast Glück!", sagte er. "Heute Nachmittag hättest Du diese hochwertige Schnorchelkombo zu einem unschlagbaren Preis erstehen können, jetzt schenke ich sie Dir."
-"Ich will Ihre Maske nicht!", lehnte Arno ab.
-"Mach es jetzt!", forderte der Eindringling und hielt Arno die Maske hin.
-"Wer sind Sie überhaupt und was wollen Sie von mir?" Arno wurde es langsam zu bunt. Nur weil er keine Kontrolle über sein Leben übernahm hieß das noch lange nicht, dass er sie an Andere abtrat.
-"Ich bin der semi-kleine, semi-alte Flohmarktverkäufer, der Dir diese Schnorchelausrüstng geschenkt hat und ich will, dass Du Dir diese Tauchermaske jetzt anlegst, uns läuft die Zeit davon!"
Arno wurde klar, dass der Mann nicht von seinem Plan, welcher auch immer das sein mochte, abrücken würde und fügte sich. Er nahm die Tauchermaske entgegen und begann sie sich über den Kopf zu ziehen, vielleicht würden ja dadurch seine Fragen geklärt. Kaum hatte er den Gummiriemen, der sich fest um seinen Kopf legte und die Maske über Arnos Augen und Nase presste, losgelassen, da durchschoss seinen ganzen Körper ein seltsam schmerzhaftes Gefühl der Stärke und der Macht. So schnell wie er gekommen war verebbte der Schmerz auch wieder, zurück blieb das Gefühl, Bäume ausreißen zu können. Arno blickte sich um, an seinem Sehvermögen schien die Maske nichts verändert zu haben, alles wirkte etwas getrübt, wie man es beim Blick durch eine Tauchermaske, die vermutlich schon Jahrzente auf irgendeinem Dachboden verstaut worden war, erwarten würde.
Arno schaute den semi-alten Mann an, der jetzt ein breites Grinsen in sein Gesicht gefurcht hatte.
-"Fühlt sich gut an, nicht wahr?", meinte er. "An den Schmerz gewöhnt man sich, das Gefühl der Unverwundbarkeit bleibt..."
Der semi-alte Mann blickte Arno an, offenbar erwartete er eine Antwort, aber Arno war zu überwältigt, um etwas zu sagen.
-"Mein Name ist Marvin," fuhr Marvin nach einer kurzen Pause fort, "Ich bin Agent der World Organisation for the Organisation of Superheroes."
Arno fasste sich langsam wieder. "'Organisation for the Organisation'..?" brachte er hervor.
-"Für eine griffige Abkürzung nimmt man schon mal Tatuologien in Kauf", schmunzelte Marvin, "Außerdem sagt es das aus, was unsere Organisation macht. Die WOOSh erfasst, organisiert und koordiniert das Superheldenauskommen auf der Erde."
-"Und was willst Du von mir? Ich bin kein Superheld", warf Arno ein.
-"Kürzlich schon mal in den Spiegel geguckt?", kicherte der WOOSh-Agent.
Arno tat es und traute seinen Augen nicht. Jetzt erst wurde ihm bewusst, dass die übliche das angenehm schlabbrige Tragegefühl seiner gewohnten Kleidung dem figurschmeichelndem Ganzkörperkneifen eines Elastan-Outfits gewichen war und der Blick in den Spiegel verriet ihm, woran das lag.



-"Gefällt es Dir?", wollte Marvin wissen.
Arno wollte nicht undankbar erscheinen und entschied sich für etwas, von dem er hoffte, dass es wie ein zustimmendes Lächeln wirkte.
-"Wie schon erwähnt gehört zu den Aufgaben der WOOSh auch die Koordination von Superhelden, was bedeutet, dass wir darauf achten, dass überall eine dem Superschurkenaufkommen angemessene Heldenabdeckung gewährleistet ist. In dem hiesigen Gebiet ist es jüngst zu einem tragischen Ausfall gekommen und gleichzeitig hat WOOSh Hinweise auf Machenschaften eines bislang unbekannten Superschurken, deshalb haben wir uns für eine Not-Rekrutierung entschieden."
-"Warum mich?", fragte Arno ungläubig.
-"Superhelden haben ein hohes Risiko für blinden Aktionismus und Selbstüberschätzung. Da Du weder zu Aktionismus irgendeiner Art neigst, noch ein nennenswertes Selbstwertgefühl besitzt, bist Du der optimale Kandidat. Alles andere erledigt die Ausrüstung."
-"A propos Ausrüstung", meinte Arno, "weshalb eine Schnorchelkombo? Sind alle coolen Tiere etwa schon vergeben?"
-"So ziemlich, oder hättest Du Lust, dein Superheldendasein als Lemming-Man zu bestreiten?", erklärte Marvin. "Außerdem ist Schnorchalman das Konzept der Zukunft! Schonmal was von Erderwärmung und Polkappenschmelzen gehört?"
-"Und --", setzte Schnorchelman zur nächsten Frage an, aber Marvin unterbrach ihn.
-"Wir haben jetzt keine Zeit für ein ausschweifende Erklärungen, unseren Quellen nach wird Dein erster Gegner noch heute Abend zuschlagen!"
-"Wer ist mein erster Gegner?", erkundigte Schnorchelman sich.
-"Der hier." Marvin holte ein Foto aus seiner Gesäßtasche und legte es vor seinem neuen Schützling auf den Tisch.



-"Das ist Blender-Boy," erklärte Marvin, "ein gelackter Meister der Gleichschaltung. Er alleiniger Inhaber einer Elektronik- und Computerkonzerns, eines Modelabels und eines Spas. Mit Hilfe seiner trendigen Produkte und Dienstleistungen hat er sich bereits eine beachtliche Gefolgschaft ahnungsloser Lifestyle-Klons geschaffen. WOOSh sieht darin eine ernsthafte Bedrohung. Gleichschaltung führt zu Konformität, Konformität führt zu Willenlosigkeit, Willenlosigkeit führt zu Manipulierbarkeit. Wenn es so weit gekommen ist, dann hat Blender-Boy sein Ziel erreicht und die Weltherrschaft an sich gerissen. Das müssen wir verhindern!
Unser Informant hat uns mitgeteilt, dass Blender-Boy yDoom entwickelt hat, ein Gerät, mit dem er über seine yPods und yPhones die Hirnströme seiner Anhänger gänzlich gleichschalten und somit im Endeffekt neutralisieren kann. Ist erst einmal eine ausreichend große Menge Menschen mit seinem Hippster-Zombie-Virus infiziert, breitet es sich ganz von alleine aus, bis auch der letzte Freigeist nur noch yMatsch im Kopf hat. Deshalb musst du Blender-Boy aufhalten."
-"Wie soll ich das machen?", fragte Schnorchelman.
-"Indem du ihn ausschaltest."
-"Ich soll ihn umbringen?" Arno war schockiert, offenbar musste er sich als Schnorchelman ein neues Wertesystem aufbauen.
-"Du sollst ihn ausschalten, unschädlich machen. Manchmal reicht es, den Bösewicht gefesselt der Polizei zu überlassen, manchmal muss man ihm das Leben nehmen! Und manchmal ist auch das nicht genug. Das richtige Maß zu finden ist Teil der Aufgabe eines Superhelden. Basierend auf der Rationalitätsimmunität, die Blender-Boys Jünger bereits ohne den Einsatz seines yDoom zeigen, würde ich vermuten, mit Fesselspielen ist dieses Problem nicht gelöst.
So jetzt aber schnell, Dir läuft die Zeit davon. Von unserem Informant wissen wir, dass Blender-Boy samstags pünktlich um sechs ins Wochenende verabschiedet, er wird das yDoom also bis dahin abgefeuert haben. WOOSh konnte herausfinden, dass Blender-Boy das yDoom von einer seiner drei hiesigen Fillialen aus einsetzen wird, die Zeit ist zu knapp, alle drei abzusuchen, also musst Du Dich von deiner Intuition leiten lassen. Blender-Boy ist entweder im Yupple HQ am Rande der Innenstadt, im Ed Glitter Factory Outlet am Rande des Industrigebiets oder im Superficial Beauty Spa auf dem Berg außerhalb der Stadt. Damit Du etwas schneller vorankommst habe ich mir erlaubt, deinen Kleinwagen in ein stilechtes Superheldenmobil zu verbessern. Und jetzt los, du darfst keine Zeit verlieren!", drängte Marvin.
Arno, der sich doch leicht überfordert fühlte, war dankbar für die klare Anweisung im letzten Satz des semi-Alten Superhelden-Agenten und stürmte in Richtung Wohnungstür.
-"Halt!", rief Marvin ihm nach, "Vergiss Deinen Schnorchel nicht, der wird Dir noch nützlich sein!"
Schnorchelman rannte einen Halbkreis, riss Marvin den Schnorchel aus der Hand, sprintete zurück zur Wohnungstür, das Treppenhaus hinunter und raus auf die Straße. Dort angekommen blieb er wie angewurzelt stehen. Dort stand sein Schnorchelmobil, keine Frage, stilecht war es, unter einem Superheldenmobil hatte er sich aber etwas... geringfügig Cooleres vorgestellt.


Doch zum Lamentieren blieb jetzt keine Zeit. Nachdem er herausgefunden hatte, wie man in das Schnorchelmobil einstieg, betätigte er die Zündung, erschrak über das Außenbordergeblubber des Motors und trat das Gaspedal durch.

Wohin blubbert das Schnorchelmobil?

Yupple HQ
Ed Glitter Factory Outlet
Superficial Beauty Spa





So wie Schorchelman es verstanden hatte, wollte Blender-Boy seinen Plan mit Hilfe einer Art Funksender umsetzen. Der beste Ort, um Funkwellen auszusenden ist ein hoch gelegener, das Superficial Beauty Spa auf der die Stadt umgebenden Bergkette war daher ein vielversprechender Ansatzpunkt für die Suche nach Blender-Boy, hatte Arno sich überlegt. Obwohl das Schnorchelmobil um einiges flotter war, als es auf den ersten Blick wirkte, kam Arno nur langsam voran, auf den sich den Berg hochwindenden, engen Straßen konnte er die Leistung seines Fahrzeugs nicht ausnutzen und die Uhr tickte erbarmungslos gegen ihn.
Als er endlich am Spa angekommen war, sah er, dass dieses im Rahmen von Renovierungsarbeiten seinen Betrieb offenbar vorübergehenden eingestellt hatte. Dieser Umstand kam Schnorchelman sehr gelegen, bedeutete er doch, dass er sich nicht umständlich zwischen Personal und Besuchern vorbeischleichen musste, sondern einfach durch die Anlage stürmen und jeden einzelnen Raum nach seinem Widersacher absuchen konnte. Die Suche blieb allerdings ohne Ergebnis, Blender-Boy war nicht im Spa und für den Weg zurück in die Stadt blieb keine Zeit mehr. Schnorchelman musste sich geschlagen geben, das Böse hatte gesiegt!

Das war die falsche Entscheidung! -- Gleich noch mal probieren!







Der Ansatzpunkt von yDoom waren die Geräte aus dem Hause Yupple. Es war nur folgerichtig, hier auch den Schauplatz für das Finale von Blender-Boys dunklem Plan zu vermuten. Mit quietschenden Reifen brachte Schnorchelman das Schnorchelmobil einen Block entfernt vom Yupple HQ zum Stehen. Durch eine schmale Seitengasse schlich er sich von hinten an den imposanten Glasbau an, nur im Erdgeschoss brannte noch Licht, offenbar war außer dem Pförtner niemand mehr in dem Gebäude. Schnorchelmans Hoffnung, Blender-Boy hier aufzufinden schwand, er hatte das unbestimmte Gefühl, sich für die falsche Lokalität entschieden zu haben. Aber nun war er schon einmal hier, da wäre es fahrlässig gewesen, dass Gebäude nicht zu durchsuchen.
Die Metalltür am Hintereingang zum Yupple HQ war, wie zu erwarten gewesen war, verschlossen.
"Mist!", dachte sich Schnorchelman und schlug mit der Unterkante seiner Faust gegen die Tür. Mit einem angenehm leisen Krachen brach diese aus dem Schloss und schwang auf. Arno grinste, so albern er seine Superheldenpersona auch fand, Schnorchelman hatte wenigstens Superkräfte, und darauf kam es ja an.
Die Zeit im Nacken machte Schnorchelman sich daran, Stockwerk für Stockwerk, Raum für Raum zu durchsuchen. Sein Gefühl hatte ihn nicht getäuscht, der Pförtner war, außer ihm, die einzige Person im Yupple HQ.
Enttäuscht rannte Schnorchelman zurück zu seinem Fahrzeug. Wenn er sich beeilte hatte er vielleicht noch Zeit, Blender-Boy doch noch aufzuhalten. Hastig schwang er sich hinter das Lenkrad und machte sich auf den Weg zum nächsten Ziel.

Wohin fährt Schnorchelman jetzt?



Ed Glitter Factory Outlet
Superficial Beauty Spa







Schnorchelman hielt einige Meter vom Factory Outlet entfernt und erfasste die Umgebung. Der Factory Outlet hatte noch geöffnet und es schienen auch noch einige, wenige Kunden in der Verkaufshalle zu sein. Neben dem Kundenparkplatz vor dem Outletführte eine Lieferantenausfahrt hinter den schlichten Betonbau zur Lagerhalle. Gerade bog ein Lastwagen aus ihr in die Straße, es musste also die Möglichkeit bestehen, die Lagerhalle zu infiltrieren, ohne verschlossene Türen einrennen zu müssen. Schnorchelman guckte auf die Uhr, er hatte nicht mehr viel Zeit, spätestens in 20 Minuten würde Blender-Boy das yDoom einsetzen, Schnorchelman musste sofort aktiv werden. Nur wie?


Den Verkaufsraum stürmen, zur Not improvisieren
Überlegte Infiltration des Verkaufsraumes planen, soviel Zeit muss sein
Durch die Lagerhalle in das Gebäude eindringen







Zum ausführlichen Planen der Aktion hatte er keine Zeit, das war Schnorchelman klar. Allerdings hielt er es für keine gute Idee, unüberlegt in die Höhle des Löwen zu stürmen, daer überlegte er, was wohl alles schief gehen könnte. Da dies sein erster Einsatz als Superheld war, fehlte es ihm an Erfahrung, alle kritischen Situationen im Vorhinein zu erahnen, aber eines schien ihm wichtig: es galt, auf jeden Fall zu verhindern, dass Blender-Boy frühzeitig gewarnt würde und in Folge das yDoom zündete, ehe Schnorchelman die Chance hatte, ihn zu stellen.
Er zog sich also die Tauchermaske vom Kopf und verstaute sie, nachdem er den schnellen Schmerz des Machtverlustes verwunden hatte, zusammen mit dem Schnorchel in seiner Tasche. Nun sah er wieder so aus, wie Arno eben aussieht, dank seiner Statur nicht unbedingt unauffällig, aber bestimmt nicht alarmierend.


Getarnt als gewöhnlicher Taugenichts schlenderte Arno durch den Eingang des Factory Outlets und durchstreifte, als würde er ein besonders glitzeriges Totenkopf-Tiger-T-Shirt suchen, den Verkaufsraum. Willkürlich griff er sich ein beliebiges Hemd und machte sich auf den Weg zu den Umkleidekabinen in der hinteren Ecke des Ladens. Die Angestellten des Outlets waren zu sehr damit beschäftigt, sich gegenseitig ihre neuen Ypps für ihre Handys vorzuführen, als dass sie sich um Arno kümmerten. Mit einem letzten Kontrollblick öffnete Arno die Tür mit der Aufschrift "Privat" neben den Umkleiden und schlüpfte ins Treppenhaus. Das war einfach gewesen!
Erleichtert packte Arno seine Ausrüstung aus, verwandelte sich wieder in Schnorchelman und überlegte seinen nächsten Schritt. Vor ihm führte eine Tür in die Lagerhalle, neben ihm führte eine Treppe nach oben.

Wohin geht Schnorchelman?


Die Treppe rauf
In die Lagerhalle







In der Lagerhalle war es dunkel und Schnorchelman erkannte nur Schwärze um sich herum. Langsam tastete er sich an der Wand entlang auf der Suche nach einem Lichtschalter. Die sich langsam an die Dunkelheit gewöhnenden Augen machten vor ihm wage Silhouetten aus. Schnorchelman wurde nervös, vor ihm stand eine ganze Armee dieser undeutlichen Schatten, sein Herz begann zu rasen. Hektisch taste er sich weiter an der Wand entlang, den Rücken dicht an sie gepresst, die undeutliche Bedrohung nicht aus den Augen lassend. Endlich hatte er den Lichtschalter entdeckt und betätigte ihn.
Noch bevor die Leuchtstoffröhren ihr typisches Pling!-An-Pling!-Aus-Nein-doch-eher-Pling!-An absolviert hatten, stieß Schnorchelman einen erleichtertes Flüsterlachen aus. Die Silhouetten, die er gesehen hatte gehörten nur einer Reihe von Mannequins, die wohl hier darauf warteten angezogen und in den Verkaufsraum gestellt zu werden. Schnorchelman schämte sich fast, dass ihm eine Gruppe von Gliederpuppen einen solchen Schrecken eingejagt hatten. Er wollte sich gerade von der Wand lösen, als er aus dem Augenwinkel eine Bewegung ausmachte. Hatte er sich das nur eingebildet? Angestrengt schaute er in die entsprechende Richtung. Eine Weile lang passierte nichts, es waren nur die unbewegten Plastikpuppen mit ihren leeren Augen zu sehen. Dann fiel ihm erneut eine Bewegung in seinem Augenwinkel auf. Diesmal hatte er sich nicht getäuscht, da war er sich ganz sicher. Er riss seinen Kopf herum und bekam einen Riesenschreck. Auch hier waren nur die Plastikpuppen mit ihren leeren Augen zu sehen, allerdings alles andere als unbewegt. Zuerst nur schwer wahrnehmbar begann eine, ihre steifen Arme zu heben, dann machte es ihr jede einzelne des Schaufensterpuppen nach. Wie Zombies staksten sie mit steifen Gliedern, ihre Arme auf Schulterhöhe ausgestreckt, auf Schnorchelman zu. Die Art und Weise, wie sie in perfekter Synchronität im Stechschritt auf ihn zumarschierten, ließ Schnorchelman das Blut in den Adern gefrieren.



Da war er also, seine erster Feindkontakt in seiner Rolle als Superheld. Wie sollte er nun reagieren?


Kämpfen
Flüchten





Für Planen oder Umwege blieb keine Zeit. Schnorchelman entschied sich für den kürzesten Weg. Er atmete einaml teif durch und gab sich einen Ruck. Mit einem Kampfschrei der Verzweiflung stürmte der Superheld über den Parkplatz auf den Factory Outlet zu.
Ein Maskierter, der in buntem Superhelden-Outfit schreiend durch die Gegend rennt fällt auf. Noch bevor Schnorchelman den Eingang des Verkaufsraumes erreichte, hatte Blender-Boy das yDoom aktiviert und so seinen bösen Plan vollendet.

Das war die falsche Entscheidung! -- Gleich noch mal probieren!







Die Treppe führte auf einen Gang, von dem zu beiden Seiten Türen zu Büroräumen abgingen, sie schienen menschenleer zu sein. Der Gang führte direkt auf eine große Flügeltür zu, unter der einer schmaler Lichtstreifen zu erkennen war quer zur Flügeltür stand ein großer Schreibtisch, an dem eine Sekretärin saß und sich die Nägel lackierte.
"Das muss Blender-Boys Büro sein", dachte sich Schnorchelman, "Meine Intuition sagt mir, dass der Bösewicht da drin ist."
Es war wenige Minuten vor Sechs, mit jeder Sekunde wuchs die Wahrscheinlichkeit, dass Blender-Boy im nächsten Moment sein yDoom einsetzen würde. Nun war ein rasches, entschiedenes Vorgehen angesagt.


Wie geht Schnorchelman vor?

In das Büro stürmen und Blender-Boy konfrontieren
Vorsichtig in das Büro schleichen und Blender-Boy konfrontieren







Die Mannequins mochten sich zwar entschlossen und bemerkenswert synchron bewegen, wenn die Fortbewegung lediglich aus dem Hüftgelenk heraus passiert, ist mit schnellem Vorankommen nicht viel. Es war Schnorchelman dank seiner Kniegelenke ein Leichtes, dem Marsch der Plastikzombies zu entkommen. Als er der Meinung war, sich außerhalb der Sichtweite der Angreifer zu befinden, suchte er sich ein Versteck hinter ein paar Kisten und horchte. Es dauerte nicht allzu lange, bis das Schlurfen der Schaufensterpuppen verstummt war. Schnorchelman wartete noch einige Sekunden und löste sich dann aus seinem Versteck, da hörte er erneut Schritte. Das Geräusch stammte nicht von seinen vorherigen Gegnern, zum Einen schienen die Verursacher alle für Menschen üblichen Gelenke im Bein zu haben, zum Anderen meinte Schnorchelman zwei verschiedene Schrittgeräusche auszumachen, eines eher stolpernd, das andere seltsam platschend. Die Schritte kamen direkt auf ihn zu, wenn er sich nicht bald zu einer Entscheidung käme, würden sie ihn erreichen. Wie sollte er nun vorgehen?

Erneut Flüchten, oder sich dem Stellen, was sich ihm da näherte?


Durch das Treppenhaus in die obere Etage Flüchten
Im Versteck Lauern







Die Sekretärin schien zwar mit ihren Nägeln beschäftigt, aber das Risiko, dass sie Blender-Boy vor dem heranstürmenden Superhelden warnen könnte, war Schnorchelman zu groß. Er entschloss sich also, sich langsam heranzupirschen, und darauf zu hoffen, dass die Sekretärin ihn nicht bemerken würde. Geduckt schlich er durch den Gang und war gerade kurz vor dem Schreibtisch der Sekretärin, als aus dem Büro hinter der Flügeltür das charakteristische "Muahaha!" eines wahnsinnigen Übeltäters drang. Eine Sekunde später drang von draußen das Läuten einer Kirchturmglocke an Schnoechelmans Ohr. Sie schlug sechs mal. Er war zu spät gekommen!

Das war die falsche Entscheidung! -- Gleich noch mal probieren!







Wozu war er ein Superheld, wenn er ständig davonlaufen würde? Schnorchelman schlüpfte wieder in sein Versteck hinter den Kisten und lauschte den Schritten. Als sie an seinem Versteck vorbeigegangen waren, sprang er heraus und rief "Haha!" An seinen trockenen Heldensprüchen würde er noch arbeiten müssen!
Marvin drehte sich um.
-"Ah, Schnorchelman!", meinte er. "Ich wusste, dass ich Dich hier finde. Gute Neuigkeiten! Schneller als erwartet hat die Professionally Useless Sidekicks' Society ein zu Dir passendes Anhängsel auftun können! Darf ich vorstellen: Flippergirl!"
-"Die hat aber ausgeprägte Waden!", meinte Schnorchelman, während seine innere Stimme "...unter Anderem!" hinzufügte.
-"Lauf Du mal die ganze Zeit in Taucherflossen rum, das trainiert!", erwiderte Flippergirl.
-"War völlig wertungsfrei!", entschuldigte Schnorchelman sich. "Und was kannst Du so?"
-"Das hier!", sagte sie und warf sich in Pose. "Wir von PUSS sind auf rein optische Unterstützung spezialisiert."

-"Na Prima!", spottete Schnorchelman. "Dann mal auf fruchtbare Zusammenarbeit! Wenn ihr mich jetzt entschuldigen würdet, ich habe da was zu erledigen..."
-"Ich komme mit!", sagte Flippergirl bestimmt.
-"Na, dann ist ja alles geklärt. Viel Erfolg!", verabschiedete Marvin sich und stapfte davon.
Schnorchelman hatte wenig Lust, auf einen Sidekick, aber viel Mitspracherecht schien er in der Sache nicht zu haben.
-"Also gut", seufzte er, "dann geht es für und beide jetzt wohl die Treppe hoch."


Die Treppe führte auf einen Gang, von dem zu beiden Seiten Türen zu Büroräumen abgingen, sie schienen menschenleer zu sein. Der Gang führte direkt auf eine große Flügeltür zu, unter der einer schmaler Lichtstreifen zu erkennen war quer zur Flügeltür stand ein großer Schreibtisch, an dem eine Sekretärin saß und sich die Nägel lackierte.
-"Das muss Blender-Boys Büro sein", sagte Schnorchelman, "Meine Intuition sagt mir, dass der Bösewicht da drin ist."
Es war wenige Minuten vor Sechs, mit jeder Sekunde wuchs die Wahrscheinlichkeit, dass Blender-Boy im nächsten Moment sein yDoom einsetzen würde. Nun war ein rasches, entschiedenes Vorgehen angesagt.


Wie gehen unsere Helden vor?

In das Büro stürmen und Blender-Boy konfrontieren
Vorsichtig in das Büro schleichen und Blender-Boy konfrontieren







Weglaufen kam für einen Superhelden nicht in Frage, fand Schnorchelman und stellte sich der Horde angreifender Mannequins, sehr flink und agil schienen sie nicht zu sein, das würde er schon hinkriegen. Entschlossen warf er sich den Plastikpuppen entgegen und schlug und trat um sich. Das Gute an einem Kampf alleine gegen viele ist, dass es ziemlich schwer ist, den Gegner zu verfehlen. Nahezu jeder seiner Angriffe traf ins Schwarze, um ihn herum splitterte das Hartplastik und fielen die Gegner.
Beseelt von Adrenalin kämpfte Schnorchelman sich beinahe in Trance, wild schleuderte er Arme und Beine um sich. Allerdings musste er schnell feststellen, dass seine Gegner keine Ende zu nehmen schienen, dass seine Superheldenausrüstung ihm zwar übermenschliche Kräfte verlieh, seine Ausdauer aber offenbar auf dem alten, jämmerlichen Level geblieben war, dass seine Schmerzunempfindlichkeit auch nicht absolut war und dass es für einen Tritt zwischen die Beine egal war, ob das tretende Bein ein Kniegelenk hatte oder nicht. Langsam aber sicher wurde Schnorchelman zurückgedrängt, bis er schließlich wieder mit dem Rücken zur Wand stand.
Er wähnte seine Lage schon als ausssichtslos, da fielen Schnorchelman Marvins Worte ein: "Vergiss Deinen Schnorchel nicht, der wird Dir noch nützlich sein!"
Hastig zog er den Schnorchel aus seinem Gürtel und fragte sich, wie um Alles in der Welt dieses Ding ihm wohl nützlich sein sollte. Während er mit den Beinen Angreifer abwehrte, drehte Schnorchelman den Schnorchel in seinen Händen und untersuchte ihn von allen Seiten. Er merkte, wie er mit seinem Finger einen Mechanismus auslöste und der Schnorchel anfing zu vibrieren. Mit einem imposanten Zischen schoss mit unglaublichem Druck ein Wasserstrahl aus dem Schnorchel, so breit wie eine Degenklinge, aber so dünn, dass man damit Haare hätte spalten können. Ein triumphales Grinsen wuchs auf Schnorchelmans Gesicht. Wer hätte gedacht, dsas man mit einem entsprechend starkem Wasserstrahl nicht nur Teile für individuelle Chopper ausfräsen, sondern sich auch aus misslichen Lagen befreien konnte?


Schnorchelman baute sich in einer Pose auf, von der er hoffte, dass er sie zumindest annähernd so cool hinbekam wie Uma Thurman.
-"Jetzt mach ich Euch nass!", sagte er und stürmte, seine Waffe schwingend, in den Bulk von Plastik-Zombies. Ohne Probleme metzelte er die Masse an Angreifern nieder, bis sich nichts mehr regte.
"Das war wie das erste Level von Ninety-Nine Nights," dachte er sich, "nur, dass es auch Spaß gemacht hat!"
Er steckte den Schnorchel wieder weg und machte sich weiter auf den Weg durch das Lagerhaus, da hörte er hinter sich Schritte. Das Geräusch stammte nicht von seinen vorherigen Gegnern, zum Einen schienen die Verursacher alle für Menschen üblichen Gelenke im Bein zu haben, zum Anderen meinte Schnorchelman zwei verschiedene Schrittgeräusche auszumachen, eines eher stolpernd, das andere seltsam platschend. Die Schritte kamen direkt auf ihn zu, wenn er sich nicht bald zu einer Entscheidung käme, würden sie ihn erreichen. Wie sollte er nun vorgehen?

Flüchten, oder sich dem Stellen, was sich ihm da näherte?

Durch das Treppenhaus in die obere Etage Flüchten
Den Verfolgern auflauern







Schnorchelman suchte sich ein Versteck hinter einigen Kisten und lauschte den Schritten. Als sie an seinem Versteck vorbeigegangen waren, sprang er heraus und rief "Haha!" An seinen trockenen Heldensprüchen würde er noch arbeiten müssen!
Marvin drehte sich um.
-"Ah, Schnorchelman!", meinte er. "Ich wusste, dass ich Dich hier finde. Gute Neuigkeiten! Schneller als erwartet hat die Professionally Useless Sidekicks' Society ein zu Dir passendes Anhängsel auftun können! Darf ich vorstellen: Flippergirl!"
-"Die hat aber ausgeprägte Waden!", meinte Schnorchelman, während seine innere Stimme "...unter Anderem!" hinzufügte.
-"Lauf Du mal die ganze Zeit in Taucherflossen rum, das trainiert!", erwiderte Flippergirl.
-"War völlig wertungsfrei!", entschuldigte Schnorchelman sich. "Und was kannst Du so?"
-"Das hier!", sagte sie und warf sich in Pose. "Wir von PUSS sind auf rein optische Unterstützung spezialisiert."

-"Na Prima!", spottete Schnorchelman. "Dann mal auf fruchtbare Zusammenarbeit! Wenn ihr mich jetzt entschuldigen würdet, ich habe da was zu erledigen..."
-"Ich komme mit!", sagte Flippergirl bestimmt.
-"Na, dann ist ja alles geklärt. Viel Erfolg!", verabschiedete Marvin sich und stapfte davon.
Schnorchelman hatte wenig Lust, auf einen Sidekick, aber viel Mitspracherecht schien er in der Sache nicht zu haben.
-"Also gut", seufzte er, "dann geht es für und beide jetzt wohl die Treppe hoch."


Die Treppe führte auf einen Gang, von dem zu beiden Seiten Türen zu Büroräumen abgingen, sie schienen menschenleer zu sein. Der Gang führte direkt auf eine große Flügeltür zu, unter der einer schmaler Lichtstreifen zu erkennen war quer zur Flügeltür stand ein großer Schreibtisch, an dem eine Sekretärin saß und sich die Nägel lackierte.
-"Das muss Blender-Boys Büro sein", sagte Schnorchelman, "Meine Intuition sagt mir, dass der Bösewicht da drin ist."
Es war wenige Minuten vor Sechs, mit jeder Sekunde wuchs die Wahrscheinlichkeit, dass Blender-Boy im nächsten Moment sein yDoom einsetzen würde. Nun war ein rasches, entschiedenes Vorgehen angesagt.


Wie gehen unsere Helden vor?

In das Büro stürmen und Blender-Boy konfrontieren
Vorsichtig in das Büro schleichen und Blender-Boy konfrontieren







Die Sekretärin schien zwar mit ihren Nägeln beschäftigt, aber das Risiko, dass sie Blender-Boy vor den heranstürmenden Superhelden warnen könnte, war Schnorchelman zu groß. Er entschloss sich also, sich langsam heranzupirschen, und darauf zu hoffen, dass die Sekretärin sie nicht bemerken würde. Geduckt schlichen die Beiden durch den Gang und waren gerade kurz vor dem Schreibtisch der Sekretärin, als aus dem Büro hinter der Flügeltür das charakteristische "Muahaha!" eines wahnsinnigen Übeltäters drang. Eine Sekunde später drang von draußen das Läuten einer Kirchturmglocke an Schnoechelmans Ohr. Sie schlug sechs mal. Unsere Helden waren zu spät gekommen!


Das war die falsche Entscheidung! -- Gleich noch mal probieren!







Der Zeitdruck war zu groß, um jetzt noch groß herumzuschleichen. Schnorchelman nahm ein paar Schritte in Richtung Blender-Boys Büro und sprintete dann los. Im Vorbeirennen sah er, wie die Sekretärin vor Schreck ihre Nagellack umwarf und sich die stinkende Schmiere über ihren Schreibtisch verteilte. Kurz vor Blender-Boys Büro drehte Schnorchelman die Schulter ein und warf sich mit vollem Schwung gegen die Flügeltür, die mit einem lauten Knall aufschwang. Schnorchelman hatte das Element der Überraschung auf seiner Seite, Blender-Boy stand mitten im Raum, ein merkwürdiges, kleines, zugegebenrmaßen stylisches Gerät in der Hand, und schaute den immer noch heranrasenden Superhelden verblüfft an. Schnorchelman beugte seinen Oberkörper nach vorne und riss den Superschurken mit einem astreinen Bodycheck zu Boden, das yDoom schlittere einige Meter über den Marmorboden, ehe es liegenblieb.
Schnorchelman rappelte sich als Erster wieder auf und zog Blender-Boy an seinem rosafarbenen Polohemd auf die Beine. Noch leicht benommen sah der Schurke, wie sein Widersacher weit ausholte. Ein stechend schwarzer Schmerz durchfuhr Blender-Boy, als sein Gesicht mit Schnorchelmans Faust kollidierte.


Von der Wucht des Schlages wurde Blender-Boy nach hinten geschleudert, landete mit dem Hinterkops auf seiner Schreibtischkante und blieb regungslos liegen. Schnorchelman wähnte sich schon als Sieger, da fiel ihm ein, was Marvin gesagt hatte. Ein bloßes K.O. würde nicht reichen, Schnorchelman musste sichergehen, dass Blender-Boy nie wieder Schaden würde anrichten können. Er holte noch ein paar mal tief Luft, einerseits, weil die ganze Aktion ziemlich anstrengend gewesen war, andererseits, weil er sich damit abfinden musste, was er als Nächstes zu tun hatte. Er zog den Schnorchel aus seinem Gürtel und schaute ihn zum ersten mal genau an. Kurz über der Biegung war ein kleiner Knopf, der mit "Degen" gekennzeichnet war. Schnorchelman drückte ihn und begutachtete fasziniert die Messerscharfe Wasserfontäne, die aus dem Schnorchel schoss.



Zaghaft näherte er sich dem auf dem Boden liegenden Blender-Boy, hielt noch einen Moment inne nahm den Schnorchel so in beide Hände, dass die Klinge nach unten zeigte und holte aus...
Mit einem Beinfeger brachte Blender-Boy den drohend über ihm stehenden Superhelden zu Fall, rappelte sich auf und stolperte zu dem yDoom. Gerade wollte er sich bücken, da spürte er einen stechenden Schmerz im Oberkörper. Er schaute an sich herab und sah, wie die Wasserklinge von Schnorchelmans Waffe blutrot aus seiner Brust sprudelte. Mit einem ungläubigen Gesichtsausdruck drehte er sich langsam um und sah, wie Schnorchelman seinen Wurfarm immer noch ausgestreckt in der Luft hielt. Dann gaben seine Beine nach, stöhnend sackte er in sich zusammen und schloss die Augen.
Schnorchelman stand zitternd auf. Er hatte es wirklich getan! Er hatte einen Menschen umgebracht! Und er hatte es wirklich getan! Er hatte die Welt gerettet! Schwankend vor Ambivalenz stand er nun mitten im Raum und überlegte, was als nächstes zu Tun war. Draußen im Gang hörte er, wie jemand angerannt kam, vermutlich hatte die Sekretärin den Sicherheitsdienst alarmiert.

Was macht Schnorchelman jetzt?

Den Sicherheitsdienst bekämpfen
Das yDoom zerstören







Der Zeitdruck war zu groß, um jetzt noch groß herumzuschleichen.
-"Holzhammermethode!", raunte Schnorchelman Flippergirl zu, nahm ein paar Schritte in Richtung Blender-Boys Büro und sprintete dann los, Flippergirl tat es ihm gleich. Im Vorbeirennen sah er, wie die Sekretärin vor Schreck ihre Nagellack umwarf und sich die stinkende Schmiere über ihren Schreibtisch verteilte. Kurz vor Blender-Boys Büro drehte Schnorchelman die Schulter ein und warf sich mit vollem Schwung gegen die Flügeltür, die mit einem lauten Knall aufschwang. Schnorchelman hatte das Element der Überraschung auf seiner Seite, Blender-Boy stand mitten im Raum, ein merkwürdiges, kleines, zugegebenrmaßen stylisches Gerät in der Hand, und schaute den immer noch heranrasenden Superhelden verblüfft an. Schnorchelman beugte seinen Oberkörper nach vorne und riss den Superschurken mit einem astreinen Bodycheck zu Boden, das yDoom schlittere einige Meter über den Marmorboden, ehe es liegenblieb.
Schnorchelman rappelte sich als Erster wieder auf und zog Blender-Boy an seinem rosafarbenen Polohemd auf die Beine.
-"Flippergirl, das yDoom!" rief er.
-"Das was?"
-"Das yDoom, nimm es an Dich!"
Sichtlich überfordert versuchte Flippergirl zu verstehen, was man von ihr wollte, gab aber schließlich auf und machte das, wofür sie ausgebildet worden war; sie warf sich in ihre Erkennungspose. Schnorchelman seufzte. Alles muss man selber machen!
Noch leicht benommen sah Blender-Boy, wie sein Widersacher weit ausholte. Ein stechend schwarzer Schmerz durchfuhr Blender-Boy, als sein Gesicht mit Schnorchelmans Faust kollidierte.


Von der Wucht des Schlages wurde Blender-Boy nach hinten geschleudert, landete mit dem Hinterkops auf seiner Schreibtischkante und blieb regungslos liegen. Schnorchelman wähnte sich schon als Sieger, da fiel ihm ein, was Marvin gesagt hatte. Ein bloßes K.O. würde nicht reichen, Schnorchelman musste sichergehen, dass Blender-Boy nie wieder Schaden würde anrichten können. Er holte noch ein paar mal tief Luft, einerseits, weil die ganze Aktion ziemlich anstrengend gewesen war, andererseits, weil er sich damit abfinden musste, was er als Nächstes zu tun hatte. Er zog den Schnorchel aus seinem Gürtel und schaute ihn zum ersten mal genau an. Kurz über der Biegung war ein kleiner Knopf, der mit "Degen" gekennzeichnet war. Schnorchelman drückte ihn und begutachtete fasziniert die Messerscharfe Wasserfontäne, die aus dem Schnorchel schoss. Zaghaft näherte er sich dem auf dem Boden liegenden Blender-Boy, hielt noch einen Moment inne nahm den Schnorchel so in beide Hände, dass die Klinge nach unten zeigte und holte aus...
Mit einem Beinfeger brachte Blender-Boy den drohend über ihm stehenden Superhelden zu Fall, rappelte sich auf und stolperte zu dem yDoom. Gerade wollte er sich bücken, da spürte er einen stechenden Schmerz im Oberkörper. Er schaute an sich herab und sah, wie die Wasserklinge von Schnorchelmans Waffe blutrot aus seiner Brust sprudelte. Mit einem ungläubigen Gesichtsausdruck drehte er sich langsam um und sah, wie Schnorchelman seinen Wurfarm immer noch ausgestreckt in der Luft hielt. Dann gaben seine Beine nach, stöhnend sackte er in sich zusammen und schloss die Augen.
Schnorchelman stand zitternd auf. Er hatte es wirklich getan! Er hatte einen Menschen umgebracht! Und er hatte es wirklich getan! Er hatte die Welt gerettet! Schwankend vor Ambivalenz stand er nun mitten im Raum und überlegte, was als nächstes zu Tun war. Draußen im Gang hörte er, wie jemand angerannt kam, vermutlich hatte die Sekretärin den Sicherheitsdienst alarmiert.

Was machen Schnorchelman und Flippergirl jetzt?

Den Sicherheitsdienst bekämpfen
Das yDoom zerstören







Schnorchelman baute sich auf und erwartete seine nächsten Gegner, da hörte er hinter sich ein leises Klappern und bemerkte im selben Moment ein kurzes Flackern der Beleuchtung.
"Manchmal reicht es, den Bösewicht gefesselt der Polizei zu überlassen, manchmal muss man ihm das Leben nehmen! Und manchmal ist auch das nicht genug", klangen Marvins Worte in Schnorchelmans Kopf. Irgendetwas hatte Blender-Boy Unsterblichkeit verliehen. Jetzt war es zu spät, das yDoom war aktiviert worden. Blender-Boy hatte gewonnen!



Das war die falsche Entscheidung! -- Gleich noch mal probieren!







Das yDoom in Sicherheit zu bringen war jetzt erst mal das Wichtigste. Schnorchelman ging zu Blender-Boys Leiche und zog seinen Wasserdegen aus dessen Rücken. Da fiel ihm ein Zucken in der zum yDoom ausgestreckten Hand des Superschurken auf. Das konnte doch nicht wahr sein! War der Typ denn gar nicht totzukriegen? Manchmal reicht es nicht einmal, dem Superschurken sein Leben zu nehmen, hatte Marvin gesagt. Eigentlich müsste der Sturz auf die Tischkante schon ausgereicht haben, um Blender-Boy den Garaus zu machen, aber er war wieder aufgestanden. Irgendetwas musste ihm Unsterblichkeit verleihen, aber was?
Schnorchelman nahm erst mal das yDoom an sich und warf es mit aller Kraft an die Wand, so dass es in seine Einzelteile zerschellte. Was machte Blender-Boy unsterblich? Woher hatte er seine Schurkenkräfte? Inzwischen waren die Sicherheitsleute im Büro angekommen, blickten sich um, sahen Flippergirl in ihrer Pose und blieben wie angewurzelt stehen, ein seliges Grinsen auf dem Gesicht und die Hände vor ihrer Körpermitte verschränkt.
Das Zucken in Blender-Boys Hand wurde stärker. Wie konnte man ihn neutralisieren? Schnorchelman überlegte. Bei ihm war es so, dass das seiner Persona am nähesten verwandte Merkmal, die Tauchermaske, ihm seine Kräfte verlieh. Sicher, den Schnorchel trug er im Namen, aber man konnte sich auch ohne Schnorchel die Unterwasserwelt betrachten, ohne Tauchermaske war das ncht möglich.
Inzwischen hatten sich die Sicherheitsmänner wieder gefangen und stritten sich nun, wer Flippergirl festhalten und wer Schnorchelman überwältigen müsste.
Was also war das charakteristische Merkmal an Blender-Boy? Seine gebleichten Zähne, seine Sonnenbankgegerbte Haut? Die Socke im Schritt? Auf die Entfernung keines dieser drei Merkmal hatte Schnorchelman übermäßig Lust.
Die Sicherheitsmänner hatten ihre Differenz ausgeknobelt und der Unterlegen kam nun auf Schnorchelman zu.
Auf einmal hatte Schnorchelman die Eingebung, er beugte sich herunter und entpoppte Blender-Boys Kragen. Augenblicklich hörte die Bewegung in Blender-Boys Hand auf, der Sicherheitsmann blieb stehen und sein Kollege ließ Flippergirl los.
Ds war es gewesen, Schnorchelman hatte Blender-Boy neutralisiert und all sein bereits gewonnener Einfluss auf sein Gefolge verpuffte.
Schnorchelman, und mit ihm das Gute, hatte gesiegt!


Herzlichen Glückwunsch!

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