Mittwoch, 29. Dezember 2010

Wikipoem III

Jeden Mittwoch schreibe ich für Euch ein Gedicht zum Thema des jeweiligen Artikel des Tages der deutschen Wikipedia-Seite.


Thema heute: Der Bartkauz


Los geht's!




Über die Regionalität der Oberflächlickeit


Er mochte seinen Namen nicht,
er war ihm gar ein Graus,
hasste sein Bärtchen im Gesicht,
sah's doch wie Hitlers aus.

Der Bartkauz fand, es sei nicht nett,
ihn d'rauf zu reduzieren.
Ach, wenn er nicht dies Bärtchen hätt'!
Wär' ein Kauz unter vielen.

So stand es fest, der Bart muss weg,
die Federn mussten weichen.
Der so entstand'ne helle Fleck,
tat doch dem Bart noch gleichen.

Es war des Problems Lösung nicht,
es tat sehr weh und – Hach! –
die Schmerzen waren vergeblich,
die Federn wuchsen nach!

Nächster Versuch: Es wird gebleicht
der hässlich schwarze Flaum,
durch Dämpfe ward der Kopf ihm leicht,
der Kauz fiel aus dem Baum.

Der Arzt verordnete Bettruh',
der Kauz trug 'ne Halskrause,
die deckte auch sein Bärtchen zu,
doch war's nichts mit 'ner Pause!

Auch wenn der Bart versteckt nun war,
der Name war der gleiche.
Das Beste ist“, ward dem Kauz klar,
wenn ich die Segel streiche!“

So packte er und flog dann fort
ins irische Dorf Boyle.
Der Bartkauz hieß nicht Bartkauz dort,
nein: Große Graue Eule.

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