Sonntag, 15. Juli 2012

52 Games: Weltraum


Viel zu lange habe ich nun schon keine Zeit gefunden für das 52 Games-Projekt vom Zockwork Orange und auch dieses Mal werde ich mich wohl recht kurz fassen, aber eine sehste Runde aussetzen konnte und wollte ich nun auch nicht. Ebenfalls aus Zeitgründen entfallen diese Woche noch einmal meine Highlights zum letzten Thema, deswegen geht es auch direkt los mit meinem aktuellen Beitrag.

Mein Beitrag zum Thema 24: Weltraum

Weltraum, ein sehr ergiebiges Thema in Sachen Videospiel, gerade in jüngster Vergangenheit fanden viele Blockbuster-Games ihren Schauplatz im All. Mass Effect und Dead Space springen mir sofort ins Gedächtnis, allerdings fiele mir dazu nicht viel ein, außer dass es wirklich großartige Spiele sind. Also gehe ich etwas weiter zurück auf der Timeline meiner Videospielerfahrung, so weit, dass ich schon kaum mehr Erinnerung an das Spiel habe: Master of Orion.




Schon wieder ein 52 Games-Beitrag, bei dem ich über meine ach so computerspielfeindlichen Eltern jammern. Die Zwischenstufe zwischen "Kommt gar nicht ins Haus" und Zelda zu Weihnachten war das Gelegentliche Mitbringen irgendwelcher Shareware- oder Demo-CD-Roms, das musste dem Kind genügen. Und es genügte, denn ich kannte ja nichts anderes. Also verbrachte ich meine Zeit damals damit, mich durch die Massen an grottenschlechten Beat'em Ups und generischer Jump & Runs zu klicken, auf der Suche nach etwas, was mir Spaß machte. So einen Spaßbringer zu finden war auf diesen CDs alles andere als einfach – bis ich die Demo für Master of Orion gefunden hatte. Dabei hatte ich keinen blassen Schimmer, worum es in dem Spiel wirklich ging, oder, wenn ich ihn hatte, dann hat er inzwischen ausgeschimmert. Es handelte sich um ein Aufbau-Strategie-Spiel, soviel weiß ich noch. Man startete an einem kleinen Fleck inmitten einer noch rabenschwarzen Karte und erkundete wacker vor sich los, auf der Suche nach fremden Planeten. Fremde Planeten mit fremden Völkern drauf. Und damit wären wir auch schon an dem Punkt angekommen, der mir so große Freude bereitete. Man konnte sich nämlich mit diesen Völkern an einen runden Tisch setzen und allerlei Verträge, Abkommen und Allianzen verhandeln. Ich weiß nicht, ob es am Diplomatenleben meines Vaters liegt, oder woran auch sonst, aber auch heute noch bevorzuge ich, wenn mir denn, wie beispielsweise in ANNO oder eben in MoO, die Möglichkeit gegeben wird, die Verhandlung gegenüber dem militärischen Konflikt. Wie schon Fettes Brot einmal zu rappen pflegte: Es ist Zeit, sich zusammenzusetzen, eh' man sich auseinandersetzt!

So verbrachte ich dann bei Master of Orion auch die meiste Zeit damit, neue Aliens zu finden und mit ihnen diplomatische Beziehungen aufzubauen. Ob es nun daran lag, dass es einfach unheimlich komplex war und fortgeschrittene Strategien verlangte, ob der diplomatische Weg irgendwann einfach nicht mehr ausreichte oder schlicht daran, dass es sich nur um eine Demoversion handelte, weiß ich nicht mehr, aber sehr weit kam ich in dem Spiel damals nicht. Aber das machte nichts, denn ich fing einfach immer wieder von vorne an, stürzte mich blind in die weiten des Weltalls, stets auf der Suche nach neuen Freunden und verbündeten. Und ich hatte mächtig Spaß daran, kannte ich sonst doch nur grottenschlechte Beat'em Ups, generische Jump & Runs sowie die wenigen Perlen SIM City, SIM Tower (warum nur wurde daraus keine Reihe?) und Oil Tycoon. Aber das sind potentielle Kandidaten für andere Themen.

Seither ist mir natürlich immer mal wieder mal das Element der Diplomatie in Games begegnet, beispielsweise in der bereits erwähnten ANNO-Serie, aber nie wieder hatte es diesen Ui-Effekt (Wow wäre dann wohl doch ein bisschen zu viel gesagt) auf mich wie in Master of Orion, einem Spiel, das gleichermaßen wie gemacht und viel zu komplex war für den frühreifen, pazifistischen kleinen El Spottiño.

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