Dienstag, 17. Mai 2011

G.A.Y.S. (Guys Against You Serving)

Eine der wohl augenscheinlichsten Fromen der Diskrimination homosexueller in den USA ist die wehrrechtliche Direktive 'Don't Ask, Don't Tell', die besagt, dass es Schwulen und Lesben gestattet ist, in den Streitkräften der Vereinigten Staaten zu dienen, solange niemand weiß, dass sie homosexuell sind. Genau genommen ist dies noch eine euphemistische Beschreibung der rechtlichen Lage, denn eigentlich ist es Homosexualität ein Kündigungsgrund für Soldaten, die von Bill Clinton eingeführte 'Don't Ask, Don't Tell'-Direktive besagt lediglich, dass, zum Beispiel in Einstellungsverfahren, nicht mehr nach der sexuellen Orientierung eines Soldaten gefragt werden darf, sodass Homosexuelle dienen können, solange sie nur brav 'in the closet' bleiben, sich also nicht outen.

'Don't Ask, Don't Tell' entstand als Kompromis zwischen Bill Clintons Bemühungen, sein Wahlversprechen zur Bekämpfung von Homophobie in den Streitmächten einerseits und dem Widerstand des Kongresses auf der anderen Seite.

Ein, wenn nicht das, Hauptargument gegen Schwule und Lesben in den Streitmächten, war und ist, überspitzt formuliert, dass sich die armen, braven Hetero-Soldiers im Schützengraben nicht auf das Durchsieben des Feindes konzentrieren könnten, wenn sie mit zusammengekniffener Rosette jederzeit auf ein Vorstoß der eigenen hinteren Reihen befürchten müssten.

Und genau hierin zeigt sich ein weiteres großes Problem, mit dem sich Lesben, vor Allem aber wohl Schwule, immer wieder rumschlagen müssen: das Klischee des/der promisken Homosexuellen, der/die wie ein Raubtier nur auf das nächste Opfer zum "Umkrempeln" lauert.

Natürlich gibt es sie, die dem Klischee Entsprechenden, die sich abends auf Raststätten, in Parks, Saunen oder an sonstigen sogenannten Cruising Spots tummeln, im Sinn nur den schnellen, unkomplizierten, anonymen Sex. Aber auch dieser geringe Prozentsatz der Gesamtheit der Homosexuellen sucht in der Regel Gleichgesinnte und nicht jemanden, den er "rekrutieren" kann. Und, liebe Hetero-Männer, fragt euch doch bitte mal ganz ehrlich, was ihr oder euresgleichen mahen würdet, wenn es keine Puffs gäbe? Und ich bin mir auch sicher, für jeden Schwulen, der es als eine Herausforderung sieht, Heteros in's Bett zu kriegen gibt es mindestens einen Mann, der unbedingt mit einer oder besser noch zwei Lesbe schnakseln möchte. Es ist nun mal eben so, Schwule sind auch nur Männer!

Dass das eben geschilderte Verhalten aber keineswegs typisch schwul ist zeigt doch allein das große Streben Homosexueller nach einer der Ehe gleichgestellten Institution, die ihnen vielerorts (Deutschland eingeschlossen) allerdings noch verwährt ist.

Um zurück zu 'Don't Ask, Don't Tell' zu kommen, sei hier erwähnt, dass die Direktive mittlerweile so gut wie abgeschafft ist. Ein entsprechender Gesetzesentwurf wurde im Dezember 2010 vom Kongress verabschiedet. Die Rechtslage bleibt allerdings noch solange beim Alten, bis der Präsident, der Verteidigungsminister und der Vorsitzende des Vereinten Generalstabs bescheinigen, dass das Militär durch die Gesetzesänderung weiterhin handlungsfähig bleibt, erst wenn dies geschehen ist und eine daran anschließende Warteperiode von 60 Tagen abgelaufen ist, dürfen bekennende Homosexuelle in den amerikanischen Streitkräften dienen.

Wohl nicht ganz unbeteiligt an dem Erfolg der Bemühungen, 'Don't Ask, Don't Tell' abzuschaffen, waren zahlreiche Kampagnen wie die folgenden zwei Videos mit Starbesetzung.





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