Donnerstag, 19. Mai 2011

Das weltallerawesomeste Sandwich

"Und jetzt basteln wir uns alle ein Sandwitch, machen ein Foto von und bloggen es."
So regte es Superheld Roland in seinem Kommentar zum Sandwich-Supercut auf Seitvertreib an. Die Idee gefiel, und so griff sie das gelbe Seitvertreib-Ding auf. Und weil es mir nicht so oft vorkommt, dass ich irgendwo mitmachen darf und ich die Idee auch ganz nett finde, habe ich auch zugesagt.

Gestern dann legte Seitvertreib mit seinem stilsicher pretentiös benannten "Chèvre Rouge Vert" vor. Oh Mann, sieht das appetitlich aus, wenn man sich den Käse in fleischfarbig vorstellt! Und auch noch so gesund! Dagegen kann ich echt nicht anstinken, zumal das Photo so aussieht als wäre es direktemang aus der Speisekarte eines dieser jungen, hippen Bistros entsprungen, die von jungen, hippen Pärchen geleitet werden, esoterischlich anmutende Namen haben, die in-a, besser noch in -ura enden und klein geschrieben werden, deren Layout in frischem Pastellgrün gehalten ist und die ein ganzheitliches Konzept basierend auf frischen, regionalen Produkten verfolgen... ihr kennt solche Läden. Das ist eine ganz andere Liga als mein Sandwich, das wohl mehr dem "Comfort Food" zuzurechnen, nicht annähernd so frisch und gesund, dafür aber trotzdem lecker ist. Halt mehr "American Diner" als "esotura-Bistro". Naja, passt halt zu mir.

Ein kreativ-appetitlicher Name fällt mir auch nicht ein, ich nenne es einfach CB'nK (Chicken, Bacon and Kasseler) mit Honey-Mustard-Dressing. Spätestens jetzt habe ich eventuell mitlesende Vegetarier verschreckt, und das ist vielleicht auch besser so, denn sie würden vor Empörung ob des Tiergehalts meines Sandwiches in schockinduzierte Schnappatmung verfallen.

Lange habe ich überlegt, ob ich das besagte Endprodukt hier direkt an den Anfang packe, mich dann aber entschlossen, es doch als krönenden Abschluss einer Bilderstrecke zu inszenieren, daher an dieser Stelle nur ein kleiner Schmunzler zur Einstimmung.






Kommen wir nun also zur Zubereitung des weltallerbestesten Sandwiches der Welt, dem CB'nK.


Zunächst das benötigte Equipment:


  • eine Pfanne
  • einen Teelöffel
  • das weltallerawesomeste Schälchen
  • einen Teelöffel
  • einen Esslöffel
  • ein Schneidebrett
  • ein Messer, das der Form nach vermutlich eine ganz bestimmte Funktion hat, für die man es aber nicht nutzt, dafür aber für alles andere
Und hier die Zutaten:

  • Salatgurke
  • Eisbergsalat, o.Ä.
  • Salatsprossen
  • Rosmarin
  • Cornichettes
  • Honig
  • Crème Fraiche
  • süßer, körniger Senf
  • rote Zwiebel
  • Hähnchenbrustfilet
  • Bacon
  • Kasseler Schinken
  • Brot nach Wahl, ich habe "American Sandwich"-Brot genommen
  • außerdem: Öl, Essig, Salz und Pfeffer
Eigentlich hatte ich auch noch Kresse eingeplant und -gekauft, dann aber vergessen. Statt der Cornichettes kann man auch gewöhnlich Essig- oder Gewürzgurken nehmen, ich habe mich für die kleinen Dinger entschieden, da sie tendentiell etwas mehr Säure haben, die das Sandwich sehr gut abrundet. Wer mag, kann und sollte auch noch Tomaten auf sein CB'nK legen, da ich persönlich diese in roher Form eher nicht so sehr genieße, sondern bestenfalls akzeptiere, habe ich sie weggelassen.
Ein unbedingtes Muss hingegen wäre im Prinip ein wenig geschmolzener Käse, da mein Ofen aber immer die Sicherung meiner ganzen Wohnung zum Durchbrennen bringt und meine Mikrowelle einige hundert Kilometer entfernt in der Küche meines Bruders steht, musste ich hierauf verzichten.

Nun gut, da wir nun alles beisammen haben, gehen wir frisch ans Werk!

Zunächst werden Gurken und Zwiebeln in Scheiben geschnitten, die Scheibendicke hängt hier ganz von euren Vorlieben ab. Ich zum Beispiel mag es, wenn man von den Zwiebeln auch etwas schmeckt, daher habe ich sie, wie ihr gleich sehen werdet, in relativ robuste Scheiben geschnitten. Der Salat muss nun auch in Sandwichgerechte Größe gebracht werden, ich empfehle hier aber die Methode des Zerreißens, macht Spaß und sieht rustikaler aus.

Nachdem nun die Rohkost soweit vorbereitet wurde, ist nun die Hähnchenbrist an der Reihe. Sie wird in dünne Streifen geschnitten.
Nicht vergessen: Nach dem Schneiden des Geflügels Hände und Messer waschen, sowie die Arbeitsfläche reinigen (oder auch einfach nur das Schneidebrett faul umdrehen)!

Die Hähnchenbrustscheiben und ein oder zwei Rosmarinzweige in eine heiße Pfanne mit Öl legen. Wenn ihr das möchtet, könnt ihr die Hähnchenbrust vorher leicht mit Speisestärke oder Mehl melieren, das wird von Profis zwar inzwischen verpöhnt, schützt aber ein Wenig vor Austrocknen und gibt eine leichte, knusprige Kruste. Solange von mindestens zwei Seiten braten, bis eine goldbraune Färbung erreicht wurde.
Die Pfanne anschließend vom Öl befreien und den Bacon in die heiße Pfanne legen.
Wichtig: Genügend Bacon machen, sodass nach dem obligatorischen Naschen noch ausreichend Bacon für das Sandwich da ist.

Während das Bratgut in der Pfanne brutzelt, kann man sich schon der Zubereitung der Honey-Mustard-Soße widmen.


  • 2 EL Crème Fraiche
  • 2 EL Öl
  • 1 EL Essig (Rotweinessig bietet sich an)
  • 2 TL süßer, gekörnter Senf
  • 2 TL Honig
werden in der superknorken Roboterschale vermischt und mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt. Ein Geistesblitz hat mich dazu veranlasst, den mitgebratenen Rosmarin aus der Pfanne zu zerkleiner und in die Soße zu mischen – war kein Fehler.

Nun müsste die Soße in etwa so aussehen:


Das ist schon mal nicht schlecht und kann so verwendet werden. Weil ich aber ursprünglich das Brot regenbogenfarben einfärben wollte, das aber leider nicht si geklappt hatte, hatte ich noch Lebensmittelfarbe zur Hand und weil auf das weltallerawesomeste Sandwich auch Soße in der weltallerawesomesten Farbe Orange gehört, habe ich ein Wenig gepanscht.


Awesome!

So, nun, da alles vorbereitet ist und es an das Belegen des Brotes gehen kann, bittet man, wenn man möchte, noch einmal alle Beläge zu einem entfernt künstlerisch anmutenden Gruppenbild vor die Linse, und dann geht's los.


Die Reihenfolge des Belegens ist jedem selbst überlassen, es empfiehlt sich jedoch, als oberste und unterste Schicht eine Scheibe Brot zu wählen! Weil das hier aber ein extrem töftes Sandwisch werden sollte, habe ich in der Mitte auch noch eine Scheibe Brot eingebaut und so ein Doppeldecker-Sandwich erschaffen. Awesome!

Ein guter Tipp ist auch, die Brotscheiben durch eine Lage Salat von den feuchteren Ingredientien zu trennen und so ein Durchweichen des Brotes zu verhindern. Da die doppelstöckige Awesomeness des Sandwiches das Essen ein wenig erschweren kann, ist es auch eine gute Idee, das fertig belegte Brot mittels eines Spießes zu fixieren.

Fertig belegt muss das weltallerawesomeste Sandwich natürlich auch entsprechend auf dem weltallerawesomesten Teller präsentiert werden. Zum Glück habe ich genau diesen Teller vom weltallerawesomesten Freund geschenkt bekommen.


So, jetzt sind wir fast fertig. Sandwich einmal diagonal zerteilen und auf den Teller hieven, Photoshop anwerfen, Foto sensationalisieren und amerikanifizieren, und voilà:

Das fertige CB'nK!


6 Kommentare:

  1. Mannomannomannomannomannomannomannomannomannomannomann!
    Ich bin mindestens so schwer beeindruckt wie das CB'nK aussieht! ;-)
    Das sieht ja extrem lecker aus! Und ich liebe Zwiebeln!
    Und die tolle Aufbauanleitung! Und die Roboterteller!
    Also meine Käsestulle kann einpacken, ich verneige mich vor dir, Sandwi(t)chmeister! :-D

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  2. Hui, so viel Lob, da weiß ich gar nicht, wie ich drauf reagieren soll. Danke! :)
    Ich finde, Deine Stulle sieht trotzdem leckerer aus. Aber ich hab die knorkeren Teller! ;D

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  3. Leckerlecker. Ein echter Sandwitch-Pro :)

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  4. Ach was, ist doch keine Hexerei: Viel Fleisch, ein bisschen Alibi-Gün und fertig! ;)

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  5. Wenn man sich die Bilder so ansieht, fragt man sich schon, wo all das Zeug hin soll. Das reicht doch für fünf Sandwitches oder :)

    Ich bin auch durch :) http://superheld.com/index.php/2011/05/bbq-crusty-master/

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  6. @Roland:

    Keine Angst, die Hälfte davon landet eh auf Teller, Schoß, Tischdecke etc.

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