Donnerstag, 5. Mai 2011

Teleküssen

Vor der Erfindung des Telefons hätte wohl niemand je daran gedacht, dass man mal über große Distanzen mit anderen Menschen sprechen könne, der Gedanke, dass man sich dabei gleichzeitig auch noch sehen kann war vor gar nicht allzu langer Zeit auch noch eher absurd, und im Grunde genommen stimmt das so ja auch gar nicht. Zwar hört man den anderen reden und sieht dabei sein Bild, aber eben nicht den "Real Deal", sondern nur digitalisierte Repräsentationen seiner Stimme und seines Anblicks. Und genau hierin sehe ich das Problem bei der in diesem Video vorgestellten Fernküssmaschine.

Während Auge und Ohr sich mit der vorgegaukelten Realität durchaus zufrieden geben, gehört zu einem Kuss, an dem knapp 40 Muskeln und eine Menge Hormone beteiligt sind und die Interaktion eine bedeutende Rolle spielt, eben doch mehr als ein stumpes rotieren der Zunge. Das hier präsentierte Gerät finde ich in dieser Hinsicht, mit Verlaub, doch reichlich unausgereift. Vielleicht gibt es einen sehr eingeschränkten Markt von Leuten, die immer mal wissen wollten, wie es sich anfühlt, sich ein elektrisches Rührgerät in den Mund zu stecken; zu mehr taugt der Knutschsimulator meiner Meinung nach nicht... und ich vermute, Rührgerät-Fetischisten bevorzugen auch das echte Ding.


P.S.: Ist es ein ungerechtfertigtes Vorurteil meinerseits, oder findet noch jemand, dass die Idee, irgendwelche vorprogrammierte Rührbewegungen irgendwelcher Prominenter zum Verkauf anzubieten, eine ausgesprochen japanische ist?



hier erschnorchelt


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