Seit sechs Jahren wird am 17. Mai der internationale Tag gegen Homophobie und Transphobie begangen, und wie es der Zufall so will halte ich diesen Aktionstag nicht nur für gut und wichtig, sondern habe auch noch vor Kurzem ein passendes Video erschnorchelt, dass ich mir für den heutigen Tag aufgehoben habe. Wenn es mir die Zeit erlaubt, werden im Laufe des Tages vielleicht noch der ein oder andere Eintrag zu dem Thema folgen.
Keine Angst, dieses Bild ist kein Screenshot aus besagtem Video, sondern meine eigene stümperhafte Illustration zum Begriff Homophobie, der vielleicht auch verdeutlicht, wie ungeschickt der Begriff eigentlich gewählt wurde. Es dürfte wohl kaum jemanden geben, der tatsächlichen mit phobischen Symptomen auf Homosexualität beziehungsweise Homosexuelle reagiert. Eigentlich fast schade, denn ein zentrales Merkmal der Phobie ist es, dass den Betroffenen durchaus bewusst ist, dass ihre Reaktion irrational, übersteigert und unangemessen ist und dass ihre Phobie einen Leidensdruck erzeugt, der nicht selten Anreiz für den Wunsch ist, ihre Phobie loszuwerden, beides ist bei zu vielen Homophoben leider nicht der Fall.
Ganz im Gegenteil, oft fußt Homophobie auf einem Fundament felsenfester Überzeugung, das durch rationale Argumente nicht zum Bröckeln zu bringen ist. Und wenn man es doch versucht, dann kommt meist früher oder später der Religionshammer und zertrümmert jede Diskussionsgrundlage mit dem "Es steht geschrieben"-Argument.
An eben jene Leute, denen das vermeindlich heilige Wort mehr Entscheidungsgrundlage ist, als wissenschaftliche Studien oder non-religiöser Menschenverstand, richtet sich der Abgeordnete Steve Simon von Minnesota in seiner Rede während einer Debatte über einen Antrag zur Delegalisierung gleichgeschlechtlicher Ehen.
Mit viel Feingefühl und Bauchpinselei entgegnet er den überwiegend religiösen Argumenten gegen homosexuelle Ehen. Eigentlich sollte allein schon sein erster Satz genügen, in dem er an die Unabhängigkeit von Staat und Kirche erinnert, genügen, um die Diskussion zu beenden. Sollte, tut er aber nicht und so appeliert Simon an die politischen Widersacher, sich einmal folgende Frage zu stellen:
"How many more gay people does God have to create, before we ask ourselves, whether or not God actually wants them around?"Das ist zwar wahrlich kein sachliches Argument, dürfte aber in einer Diskussion, bei der es eben nicht um Ratio, sondern um Tradition und Werte geht, mehr ziehen als nüchterne Fakten.
hier erschnorchelt
Leider ein Beitrag mehr, der das "... und Transphobie" unterschlägt. Ausgerechnet, wenn Sinn und Zweck des Tages sein soll, auf diese _beiden_ Probleme aufmerksam zu machen.
AntwortenLöschenWie das Einhorn auch lasse ich mir ein absichtliches Unterschlagen nicht vorwerfen. Ich habe mir lediglich den Wikipedia-Artikel durchgelesen und, wie sich ja nun herausstellt, fälschlicherweise befunden, alles für mich Wichtige darin erfahren zu haben. Wenn Du mir also etwas vorwerfen möchtest, dann unzureichende Recherche, aber bitte kein Unterschlagen!
AntwortenLöschenVielleicht solltest Du Dich bei Wikipedia mal beschweren oder, noch besser, den Eintrag aktualisieren.
Ich habe den Post jedenfalls inzwischen aktualisiert, werde aber heute eventuelle weitere Beiträge zu dem Thema auch hauptsächlich auf Homophobie fokussieren, weil ich dazu nun mal mehr sagen kann als zu Transphobie.
Sollte Dir diese Perspektive in einem meiner Beiträge fehlen, kannst Du sie ja sehr gerne in Kommentarform ergänzen.
Das bringt auch mehr, als bloßes Mimimimi.