Sonntag, 23. September 2012

52 Games: Nahrung


Immer noch Lernphase. Immer noch eigentlich keine Zeit für 52 Games. Immer noch will ich nixht aussetzen. Schon wieder Sonntag. Schon wieder ein tolles Thema. Schon wieder wollte mir aber lange nichts dazu einfallen.

Essen in Videospielen. Klassischerweise zuständig für wundersame Wundheilung. Dein Körper ist von Pistolenkugeln durchsiebt? Deine Knöchel von einem Sturz aus großer Höhe zertrümmert? Hast du dich zu lange zu hoher radioaktiver Strahlung ausgesetzt? Kein Problem! Iss einfach eine Dose Bohnen, einen Energieriegel, einen Apfel oder diesen giftig aussehenden rot-weißen Pilz, und schon bist du wieder topfit. Das fand ich immer etwas merkwürdig. In anderen Spielen konnte man essen, ohne, dass das irgendeinen Zweck gehabt hätte, außer dass man als Spieler halt das Gefühl der Spieltiefe oder Realitätsnähe oder Freiheit oder was auch immer bekommen sollte. Halt aus dem gleichen Grund, aus welchem man in Games Klos spülen und Wasserhähne aufdrehen kann. In wieder anderen Spielen muss der Spielcharakter essen, um nicht vom Fleisch zu fallen. Auf ein  solches möchte ich mich diese Runde konzentrieren. Aber nicht auf Die Sims!



San Andreas ist wohl der allgemein unbeliebteste Teil der GTA-Reihe, ich mochte ihn besonders gerne. Beides aus demselben Grund: während die breite Masse San Andreas die doch recht starken "Lebenssimulations"-Aspekte à la Die Sims ankreidete, machte eben jene für mich den Reiz und Charme des Spiels aus.

Das Sozialleben mit Dating, Handykontakten und Bowlingabenden mit Freunden und Kollegen wurde in GTA ja auch nach San Andreas noch übernommen, nicht aber der Aspekt der Nahrungsaufnahme. In dem Spiel wurde man dazu gezwungen etwas zu essen, sonst litt die Gesundheit. Was man aß, das blieb einem selbst überlassen. Herzhafte Speißen machten länger satt als gesündere, trugen aber auch mehr auf. Also hieß es entweder, sich von Obst- zu Gemüsestand zu hangeln oder aber ab und zu mal das Sorglosmenü im Burger Shot zu munchen. Fritierfett vergoldet die Hüften, das weiß man. Hüftgold wird man mit Sport los, das weiß man auch. Sport konnte man in San Antonio auch machen, entweder auf der Straße laufender- oder radelnderweise, oder aber im Fitnessstudio. All diese Entscheidungen, die man in San Andreas für sich und seinen Gangster treffen konnte, hatten Einfluss auf die Physis des Spielcharakters, und diese wiederum auf das Spiel selbst, zumindest auf die Ladies der Spielewelt. Manche davon standen nämlich auf Hungerhaken, andere auf Muskelprotze und nochmal andere hatten ihren Mann gerne pummelig. 
 
Je nachdem wie man sich also ernährte oder trainierte öffneten und schlossen sich die Herzen der holden Weiblichkeit. Wenn ich mich nicht sehr irre beeinflusste das nicht nur die Nebenmission der Schürzenjägerei, sondern eine der Hauptmissionen verlangte auch einen bestimmten Körperbau, den man zunächst einmal erreichen musste, um im Spiel voranzukommen. Mir gefiel das, so wie mir generell halt jedes bisschen freie Hand, das mir bei meiner ganz persönlichen Spielerfahrung gegeben wird, gefällt. Ganz besonders gefiel mir aber, dass sich die scheinbar banalen Nebensächlichkeiten wie Gewichte stämmen und hinter Taxis herrennen nicht nur indirekt in irgendwelchen kaum spürbaren Charakterwerten oder direkt im Erscheinungsbild der Spielfigur ausdrückten, sondern eben auch unmittelbar auf den Spielverlauf auswirkten. Das war für mich die optimale Mischung aus "Lebenssimulation" und Action-Adventure. In Fable 3 wurde das ja ansatzweise auch eingebaut, aber bei Weitem nicht so gut und zufriedenstellend! Ich will mehr davon! Oder wenigstens noch einmal San Andreas spielen! Ein weiteres Game, wo es mich wurmt, dass ich es schon längst wieder verkauft habe. Ich surf dann mal eben zu Amazon rüber...

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