Jawohl, langweilige und laute Störenfriede. Zumindest jene im Garten meiner Eltern – kleine, unscheinbare, matschfarbene Schreihälse! Nicht selten gucken auch mal ein paar wilde, ursprünglich aus Indien stammende Halsbandsittiche vorbei, die sind zwar geringfügig weniger langweilig, dafür aber umso lauter. Als ich noch dort gewohnt habe, habe ich eine bestimmte ogelsorte besonders zu verachten gelernt, leider ist eine unbestimmte, ungerichtete Verachtung, denn ich habe den Vogel nie zu sehen bekommen, lediglich sein penetrantes, weckerähnliches Geschrei hat mich jedes Wochenende aus dem wohlverdienten Schlaf gerissen.
Mein Vater teilt meine Antipathie gegenüber den Federlingen nicht, gefühlte zehn Monate im Jahr füttert er die Viecher. Bestimmt ist er in der belgischen Vogel-Community als der Fürst des Convenience Food bekannt. Und wehe, ein flauschiges, flinkes und fideles Eichhörnchen wagt es, sich einmal einen Anteil des Überangebots an Körnern und Nüssen abzwacken zu wollen – die so viel interessanteren Baumkletterer werden verjagt, damit kein Zaunkönig darben muss.
Manchmal, selten, kann ich Ornithophilie ja durchaus nachvollziehen, dann nämlich, wenn Rabenvögel ihre unglaubliche Intelligenz unter Beweis stellen, oder wenn Schneeeulen R2D2-like den Tag verdösen... oder eben, wenn die Tropenvögel schier unglaubliche Sachen mit ihrem bunten Gefieser machen, um Vogeldamen rumzukriegen.
Im Garten meiner Eltern gibt es aber weder intelligenzfordernde Versuchsaufbauten, noch Schneeeulen und schon gar keine Transformervögel. Deswegen finde ich die Vögel da draußen weiterhin doof, und gucke mir lieber Vögel im Netz an.
hier erschnorchelt
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