In den letzten zwei Jahren hat sich mein soziales Umfeld begonnen, zu verändern, weniger Studenten, mehr Ehepaare und mehr Reproduktion. Der Umgang mit jungen Eltern, so stellte ich fest, hat so seine Eigenheiten und Fallstricke.
So musste ich lernen, dass vor Allem Mütter es nicht besonders gerne hören, wenn man ihrem Nachwuchs Materialismus unterstellt. Auch keine gute Idee ist es, nach dem Satz "Du bist ja schon groß, Mäuschen!" die Anekdote anzubringen, dass mein Bruder eine zeitlang der festen Meinung war, Mäuse und Ratten unterschieden sich lediglich durch ihre Größe, und dass man eine große Maus folglich auch Ratte nennen könne. Ebenfalls absehen sollte man davon, die Euphorie der Eltern zu bremsen, wenn ihr Sprössling den runden Baustein in 20% der Fälle in die runde der vier Öffnungen stopft. Die Genialität des eigenen Nachwuchses ist unantastbar! Da hilft es nichts, anzumerken, dass Kleinkinder zwar knuffige, aber eben doch auch oft stinkende und vergleichsweise dämliche und unfertige Menschen sind.
Wie einfach es wäre, stolzen Eltern und Großeltern klarzumachen, dass die von ihnen vermuteten komplexen Gedankengänge in der "Black Box" Kindskopf leider nichts weiter sind als eben stolzgeschwängerte Unterstellungen, das verdeutlichen die klassischen Experimente zu Piagets Stufenmodell der kognitiven Entwicklung, von denen hier mal exemplarisch eines zur Veranschaulichung des Unfähigkeit der Konservation herausgepickt sei. Stolze Jungeltern sollten sich also auf keinen Fall das folgende Video anschauen.
hier erschnorchelt
Aha aha..interessant.
AntwortenLöschenZum Glück bin ich kein Elternteil und kann mir das ohne zu Murren anschauen. Und muss sagen, ich hab nix anderes erwartet. Wie erwähnt, kleine doofe unfertige Menschlein :D
Gut, Kinder lernen ja mit der Zeit. Aaaaber das Beispiel mit den Münzen:
Im ersten Versuch zählt sie, beim Zweiten gar nicht mehr..
Wäre wohl zu hart, wenn ich sage, dass ein Schimpanse besser abschneiden würde, aber das wär ungerecht, weil ich immer davon ausgehe, dass Kinder sich weiterentwickeln :D
@geheimratd:
AntwortenLöschenWarum denn auch Nachzählen, ist doch offensichtlich, dass die eine Reihe im zweiten Versuch "more far away" ist! ;)
Ich find ja besonders erstaunlich, dass das Mädchen (stellvertretend für alle Kinder dieser Entwicklungsstufe) genau beobachten kann, dass die Versuchsleiterin nichts hinzufügt, und trotzdem der Meinung ist, es sei mehr geworden.
Es wäre keineswegs zu hart, zu sagen, dass ein Schimpanse bei dem Versuch besser abschneiden würde, im Gegenteil, es wäre zutreffend! Zumindest teilweise.
Aber ja, Kinder entwicjlen sich weiter. Mit etwa 7-8 Jahren haben sie das mit der Konservation raus. Ungefähr im gleichen Alter beginnen sie auch, ihre Sicht der Dinge nicht mehr als unumstößliche, allgemeingültige Wahrheit anzusehen. http://youtu.be/OinqFgsIbh0
Schon interessant, die kognitive Entwicklung von Kindern!